Island - Gletscherlagune Jökusarlon, Höfn |
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Reisebericht Island - Rundreise mit dem Wohnmobil vom 29.05.08 bis 23.06.08 |
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Island - der Osten: Sanderflächen, Gletscher, Eisberge, Ostfjorde | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||
15.06.08: Nach einer sehr ruhigen Nacht bei der Kirche geht unsere Reise bei idealem Wetter weiter. Im Ort Fagurholsmyri, dem niederschlagsreichsten Ort Islands, haben wir Gelegenheit zu einem kleinen Einkauf bevor wir durch eine nahezu menschenleere Gegend fahren.
Rechts ist das Meer und links die Berge, deren Spitzen am Morgen noch teilweise in Nebel gehüllt sind. Immer wieder queren wir Flußläufe auf Brücken. Das Wasser der Gletscher will ins Meer. Wir sind nun auf dem Weg zu einer weiteren Attraktion, der Gletscherlagune Jökulsarlon. Bei der kurzweiligen Fahrt dorthin blicken wir links in eine gigantische Gletscherwelt und rechts hinaus aufs blaue Meer. Nach der Überquerung des Flußes Fjallsa, finden wir links der Straße einen in unserem Buch beschriebenen Schotterparkplatz. In ein paar Minuten sind wir auf dem Moränenhügel und halten die Luft an:
Wir blicken unter uns in die Gletschlagune Jökusarlon mit vielen im Wasser treibenden hell leuchtenden Eisbergen. Im Hintergrund sehen wir das Breidamerkerfjall und den Gletscher Breidamerkurjökull, eine große Gletscherzunge des 2119 m hohen Vatnajökull. Den See gab es Ende des 19. Jahrhundert noch nicht. Er ist erst nach dem Rückzug des Eises entstanden. Plötzlich sehen wir Seehunde auf einer Eisscholle liegen. Es sind die ersten, die wir in der Natur sehen und wir freuen uns darüber.
Zwischen den Eisschollen im See kann man im Sommer (15.06. bis 15.09.) mit einem Amphibienfahrzeug herumfahren. Wir sehen das Fahrzeug im hinteren Teil des Sees und wollen uns diese Möglichkeit nicht entgehen lassen. Wir fahren deshalb ein kleines Stück weiter und gleich nach einer mächtigen Hängebrücke links sind wir am Ziel. Wir parken am großen Platz vor dem Cafe Jökulsarlon. Mit einem Kaffee verbringen wir ein paar Minuten Wartezeit, bevor wir einsteigen können. Die Fahrt dauert ca. 40 Minuten und kostet pro Person 2.400 Islandkronen.
Der See ist gefüllt mit Eisbergen tausendjährigem Eis, die im typischen gletscherblau schimmern oder teilweise vom schwarzen Sand angehaucht sind. Von der Gletscherzunge gekalbte Eisberge dümpeln in der Lagune und vermitteln einen großartigen Anblick. Durch das Abschmelzen des Gletschers Vatnajökull wächst die Gletscherlagune immer weiter. Sie ist an der tiefsten Stelle 200 Meter tief und heute eine Touristenattraktion. Dieses Gebiet diente auch schon mehrfach als Filmkulisse. Wir werden mit Schwimmwesten bewaffnet. Dann geht unsere Bootsfahrt auf Land und auf Rädern los und weiter ins blaue Wasser. Wir haben das Vergnügen, uns wie mitten in der Arktis zu fühlen. Zwischen großen Eisbergen hindurch haben wir tolle Blicke aus faszinierenden Perspektiven und sind direkt neben den bizarren Eisgebilden. Zu unserer Sicherheit folgt uns immer ein Motorboot.
Nach der eindrucksvollen Fahrt auf der Gletscherlagune beobachten wir das Geschehen noch eine Weile vom Ufer aus. Wir verfolgen Eisschollen, die unter der Brücke durch hinaus ins Meer treiben und entdecken viele Seehunde, die hier im Wasser schwimmen. Dann nehmen wir Abschied und setzen unsere Fahrt Richtung Höfn fort. Nach viel Eis und Gletscher wird die Landschaft wieder öde und einsam. In dieser Gegend finden wir an der Straße ein Museum mit Restaurant. Hier stärken wir uns und werden von einer deutschen Studentin bedient, die dort ihre Ferien verbringt. Kurz darauf laufen einige Rentiere über die Straße. Später biegen wir von der Ringstraße auf Straße 99 ab nach Höfn, das sich mit 1.800 Einwohner auf einer flachen Landzunge ausbreitet. Wir parken am Hafen und machen zuerst unser Abendessen. Danach folgt ein Spaziergang. Heute, am Sonntag, ist nichts los. Wir trinken in einer Hafenbude Kaffee und essen ein gutes Eis bevor wir weiterfahren.
Eigenartig dunkle Wolken sind aufgezogen als wir den in unserem Buch beschriebenen Stellplatz für die heutige Übernachtung suchen. Dazu biegen wir vor einer 16 %igen Steigung der alten Ringstraße bzw. vor einem neueren Tunnel ab auf eine Schotterstraße und finden nach knapp 2 Kilometer unseren Übernachtungsplatz "Klifatindur". Auf der einen Seite zeigt sich ein sehr steiler Schotterberg, der oben in Nebel gehüllt ist. Auf der anderen Seite blicken wir hinaus auf den Atlantik. Auch Höfn können wir erkennen. Die dunklen Wolken haben sich wieder verzogen und die Sonne geht hinter Wolken unter. Nach einem erlebnisreichen Tag schlafen wir hier in der Einsamkeit sehr gut.
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