Tangkuban Perahu - der "Drive-in" Vulkan bei Bandung, Indonesien |
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Reisebericht Indonesien - einmal quer durch
Java von Ost nach West |
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07.11.04: die Anfahrt zum Tangkuban Perahu über Lembang... | |
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Ein Ende von Bandung oder einen Anfang vom Lembang sehen wir nicht, bis wir am kleinen Busbahnhof halten. Wir fragen kurz nach unserem Ziel, dem Vulkan Tengkuban Perahu und man zeigt uns den richtigen Bus, mit dem es weiter geht. Am Eingangstor zum Vulkangebiet werden wir abgeladen. Dort erwarten uns zähe Verhandlungen. Bis zum Krater hoch sind es ca. 4-5 Kilometer öde Straße, die wir eigentlich nicht laufen möchten. Wir wollen unserem Spaziergang am Vulkan selbst machen. Sich dieser Lage bewusst versucht uns der hier wartende Busfahrer maximales Entgelt zu bekommen. Er hat Erfolg. Wir bezahlen inkl. 20.000 Rph. Eintritt p.P. insgesamt teuere 100.000 Rph. für die Fahrt hoch, zwei Stunden warten und die Fahrt zurück zum Busbahnhof von Lembang...
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die etwas andere Wanderung um den touristischen Vulkan Tangkuban Prahu... | |
Wir kommen oben an. Es ist ziemlich touristisch. Es gibt einen langen Parkplatz entlang dem letzten Stück der Stichstraße. Dahin befinden sich 500m Essens- und Souvenirbuden. Von überall dort hat man Einsicht in den ca. 100m tiefen Krater mit ca. 500m Durchmesser. Der Tengkuban Perahu trägt wohl zurecht den Beinamen "Drive-In-Vulkan"... Wir melden uns beim Fahrer ab und machen uns gegen den Uhrzeigersinn auf den Rundweg. Zuerst durch die Stände und dann einen breiten Weg entlang etwas nach oben. Ziemlich bald ziehen Wolken und Nebel auf. Der Weg bekommt etwas mystisches. Ab und an kann man nun nur noch in den Krater reinsehen. Nach einigen Hundert Metern geht es einen schmaleren Weg links in die Biegung um den Krater und dann weiter über einen Steinweg auf den breiten Grat zwischen Hauptkrater und Nebenkrater. Wir haben nun ein gutes ¼ des Weges um den Krater. Nun wird es abenteuerlich. Wir schauen uns zuerst einmal um, wie es durch die in allen Farben schimmernden Steine wieder den Felshang hinaufgeht. Man kann immer einen Weg erkennen. Aber es ist schon echtes anstrengendes Bergwandern. Etwas später gehen wir vom Felsuntergrund wieder auf einen Tropenwaldweg über. Aber immer noch steil nach oben. Dann wird es endlich etwas flacher und wir schauen uns mal richtig um. Überall tiefgrüner Farn und Urwald. Mit meiner lichtstarken Digi-Kamera (einer Minolta Dimage A2 mit Bildstabilisator) kann ich hier super Bilder machen, da kein Sonnenlicht zu hohen Kontrast verursacht. Als wir denken, dass der Rest wieder ein Spaziergang wird, beginnt der eigentliche Abstieg. Ähnlich heftig, wie der Aufstieg zuvor. Allerdings für Bergwanderer durchaus zu meistern. An keiner Stelle muss man mehr als 50 cm Höhenunterschied überwinden. Durch den nassen Boden müssen wir uns aber doch das eine oder andere Mal an einer Wurzel oder einem Baum festhalten. Die Natur fasziniert uns. Kräftig und sattgrün. Gesund und dominierend. Wie machen so noch einige kleine Fotostopps. Befanden sich am Parkplatz nach vielleicht 100 Leute, haben wir am Grat zwischen den Kratern noch drei und danach niemanden mehr gesehen. Auch der sonst immer herumliegende Müll hat sich auf Null reduziert. Nach gut 2 Stunden kommen wir wieder auf die Straße und laufen die letzen 200m auf Asphaltboden zu den Ständen zurück. Wir essen noch eine Kleinigkeit und kaufen ein Wasser sowie einen tollen Halbedelstein, ehe wir uns dann wieder zu unserem Minibus begeben. Bleibt zu erwähnen, dass es hier tolle Halbedelsteine zu billigen Preisen zu erwerben gibt. Mein T-Shirt wird auch langsam wieder trocken. Wer die vergleichsweise kleine Tour machen will, sollte sich vielleicht was zum Umziehen mitbringen. Unser Fahrer setzt uns wie verabredet an einem Bus, der von Lembang zurück nach Bandung fährt, ab. Wir werden quasi übergeben. Wie immer kommen wir kurz vor Bandung in einen Stau. Wir wollen zum Alun-Alun, wissen aber nicht genau, welchen Punkt der Bus im Zentrum anfährt. Wir erinnern ihn daran, wohin wir wollen. Er sucht kurz einen Bus und übergibt uns an den. Wir zahlen weitere 2.000 Rph. und er bringt uns zum Bahnhof. Da wollen wir eigentlich auch nicht hin. Aber man will uns wohl mitteilen, dass von hier aus Busse überall hin fahren. Aber so weit ist es nicht mehr. Ein Taxifahrer fordert jedoch utopische 20.000 Rph. Jetzt ist genau. Wir entscheiden, die zwei Kilometer zu laufen...
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Bandung am späten Nachmittag... | |
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Gesagt getan sind wir eine gute ¼ Stunde später am zentralen Platz. Was Verkehr! Was Leute! Nun es ist kurz vor Ramadan Ende und alle kaufen scheinbar Mitbringsel für das große Fest. Wir wollen in der Tourist-Info ein Shuttle-Ticket nach Bogor kaufen. Wir haben Pech: geschlossen. Wir wollen Geld abheben. Aber erst der dritte Automat, den wir finden liefert auch wirklich mit der Visa-Karte die begehrten Devisen. Nun brauchen wir dringend was kaltes zum Trinken. Wir kämpfen uns richtiggehend in der überfüllten Jl. Kaum zum Texas Chicken, das sich im zweiten Stock eines Kaufhauses befindet. Wir rechnen hoch, dass es wohl eine Weile dauert, bis wir ins Hotel kommen und beschließen hier zu Abend zu essen. Wir bestellen uns von allem etwas uns zahlen insgesamt stolze 55.000 Rph. Wir kommen kaum auf die Straße zurück. Wie soll man hier ein Taxi finden? Zuerst mal zurück zum Alun-Alun und Richtung Hauptstraße nach Norden. Hier fließt der Verkehr wieder. Nach kurzer Zeit finden wir auch ein Taxi, das uns für teuere 15.000 Rph. heim bringt. Das ist uns aber dieses Mal egal. Im Hotel angekommen, versuchen wir Agah zu erreichen. Er wollte uns die Telefon-Nummer des Shuttle-Service für unsere Fahrt nach Bogor an der Rezeption hinterlassen. Er gibt sie uns durch. Marion versucht dann telefonisch mit einem halb Englisch, halb Indonesisch sprechenden Agenten des Shuttle-Service die Fahrt für uns Morgen zu organisieren. Bei "Dua Orang" (zwei Personen) kapiert er, dass ich auch mit möchte... Wir wollen noch was trinken gehen und finden ein zweites koreanisches Restaurant. Wir täuschen uns wieder am äußeren. Es ist wieder ein edler Laden. Wir fragen brav das Personal, ob wir auch nur was trinken dürfen. Ja heißt die Antwort und wir setzen uns... Wir bestellen ein großen Bintang Bier mit zwei Gläsern. Das ist nicht unüblich. Wir bekommen das Bier und es werden wieder gemischte Vorspeisen aufgetischt. Wir weissen darauf hin, dass wir nichts essen und man sagt uns, dass das nichts ausmacht... Gut passt gerade gut, ein kleiner Happen geht immer noch... und es sind immerhin kleine Muscheln dabei... Daheim machen wir es uns gemütlich, duschen, lesen und spielen mit unserem Drachen noch eine Runde Kalaha bevor wir ins Bett gehen... Am nächsten Tag fahren wir wieter nach Bogor kurz vor den Toren von Jakarta...
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