Die Stadt Malang, Teeplantagen und die Tempel von Singosari |
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Reisebericht Indonesien - einmal quer durch
Java von Ost nach West |
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27.10.04: Unsere Ankunft in Malang sowie ein kleiner Stadtrundgang | |
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Unser Zimmer ist sehr groß und schön. Es kostet mit kleinem Fan 115.000 Rph. Da Malang auf ca. 500m Höhe liegt, ist eine Klimaanlage in einem luftigen Zimmer nicht unbedingt notwendig. Als wir los wollen in die Stadt fängt gerade ein tropischer Regen an... und wie! Wir schauen gespannt zu, wie es aufs Dach herunterprasselt. So laut, dass man sich nur noch mit Mühe verständigen kann. Als das Ganze nach einer ½ Stunde noch keinen Anschein macht weniger zu werden, entschliessen wir uns hier im Hotel etwas zu essen. Das gute Lunch Menü kostet 21.000 Rph. P.P. und besteht aus verschiedenen Leckereien u.a. Fisch und Huhn. Nun hat es auch aufgehört zu regnen. Der Himmel ist allerdings noch stark wolkenverhangen. Unser erstes Ziel ist die Tourist Info. Läuft man vom Spledid Inn in die Stadt kommt man über eine Brücke und kurz darauf ist etwas unterhalb der Straße eine neue empfehlenswerte Tourist-Info. Die Mädels dort sind fast überrascht uns zu sehen. Wir fragen vor allem, wie wir weiter nach Solo oder Yogya kommen, bzw. was man hier in Malang noch machen kann. Als Konsequenz ihrer Antworten entscheiden wir uns, am nächsten Tag den Nachmittagszug nach Yogya zu nehmen und am Morgen eine Tour nach Singosari und einer Teeplantage im Norden von Malang zu buchen. Wir gehen weiter in die Innenstadt zum zentralen Platz, der überall "Alun-Alun" heißt. Bald darauf fängt es wieder an zu regnen. Am hohen Bürgersteig strömt das Wasser 10 cm tief entlang. Wir flüchten in ein klimatisiertes Kaufhaus. Wir werden sogar fündig. T-Shirts in super Qualität. Eines für 2,85 EUR. Ein schönes Hemd kostet mich ca. 5,50 EUR... Anschliessend trinken wir im Mata Hari Kaufhaus ein Cola und einen Capucchino und gehen weiter zu dem etwas außerhalb des Zentrums liegenden chinesischen Tempel En An Kiang. Der ist interessanter, wie wir es erwartet hatten. Nun wird es langsam dunkel und wir laufen über den Alun-Alun zurück ins Hotel. Wir ruhen uns etwas aus und packen schon mal etwas. Marion schläft ein Stündchen. Wir haben keine große Lust mehr in die Stadt zu gehen und etwas zu Essen. Also entscheiden wir uns wieder unten im Hotel zu Essen. Es gibt 2x Mie Goreng mit Knoblauch und... wir leisten uns zwei teure Bier dazu... Im Zimmer ist es dann noch ganz schön schwül. Marion legt sich hin und pennt gleich ein. Wie immer. Ich gehe noch duschen und variiere dann den Standpunkt des kleinen Ventilators, bis nur noch ein minimaler Luftzug das Bett trifft. Morgens hat es dann auch nur noch angenehme 26°C.
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28.10.04: Ein Halbtagesausflug nach Singosari und zu einer Teeplantage... | |
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Wir frühstücken ca. 7.30 Uhr gemütlich im Hotel. Es gibt Ei, Toast, etwas Käse und eine kleine Scheibe Rauchfleisch. Fast schon Luxus. Wir packen und checken bald darauf aus. Das Gepäck dürfen wir bis zum Nachmittag an der Rezeption lassen. Unser Wagen für die Tour wartet schon. Unser netter Guide fährt uns zuerst zum nahegelegenen Bahnhof, wo wir unsere Tickets für den Nachmittag kaufen. Um 15.55 Uhr fährt der "Gajayana" für 140.000 Rph. p.P. in der "Eksekutif"-Klasse (1. Klasse mit Abendessen!) in ca. 7 Stunden nach Yogyakarta. Wir fahren die Straße Richtung Norden. An der Straße hören die Häuser nie auf. Nach einer ½ Stunde Fahrt kommen wir in Singosari an. Außer dem vergleichsweise sehenswerten javanischen Tempel gibt es hier noch ca. 200m weiter die Straße rauf zwei sehenswerte und ca. 2-3m große Torwächter, die als Nachbildung fast überall im Land zu sehen sind. Man besichtigt die beiden kleinen Anlagen zuerst und zahlt dann was man denkt. Wir geben - nicht so beeindruckt - jeweils 2.000 Rph. Weiter geht's ca. 30 Minuten an den westlichen Berghängen nach Samberwaman, wiederum ein kleiner alter Tempel, der uns für sich wenig beeindruckt. Allerdings tut dies der Weg dahin. Wir halten an einem kleinen Parkplatz vor mehreren Reisfeldern. Hier laufen wir durch verschiedene terrassenförmig angelegte Reisfelder und bekommen so den Reisanbau hautnah mit. Wir fragen unseren Guide auch einiges. Der junge Reis braucht sehr viel Wasser und wird in kleinen Becken angebaut. Anschliessend braucht er mehr Platz und wird in die naheliegenden größeren Felder verpflanzt. Auch das Bewässerungssystem der verschiedenen Terrassen, die jeweils ineinander abfließen ist sehr interessant. Je nachdem, wie gut die Reispflanzen mit Wasser versorgt werden, kann bis zu drei Mal im Jahr geernetet werden. Wir sehen nun auch zum ersten Mal echte reife Reiskörner an der Pflanze. Eigentlich ein Getreide das aussieht wie eine Mischung aus Weizen, Gerste und Hafer. So kommen wir auch durch einen Pinienwald bis wir nach ca. 15 Minuten den kleinen Tempel erreichen. Immerhin erzählt eine Tafel in Englisch etwas darüber. Wir fahren weiter. Es geht weiter nach Norden nach Lawang und wieder westlich den Hang hinauf bis zu einer großen Tee-Plantage. Hier bekommen wir für - überteuert erscheinende - 30.000 Rph. p.P. eine individuelle Kurzführung durch die Tee-Produktionsstätte. Interessant sind die vielen Qualitätsabstufungen die sich hauptsächlich nach der Größe und dem Alter der Teeblätter richtet. Wir erfahren, dass ca. 80% des Tees exportiert wird. Auf der Plantage wird auch Kaffee und Kakao angebaut. Nach einer kurzen Teeprobe brechen wir ca. 13.30 Uhr wieder zur Rückfahrt auf. Eine Stunde später werden wir am Alun-Alun in Malang wieder abgesetzt. Wir wollen nochmals kurz nach Hemden sehen. Leider gibt's das Gesuchte Stück schon nicht mehr. Die Zeit reicht dafür aber noch um Geld zu wechseln. Der Kurs (9.020 Rph pro USD) ist hier viel besser als am Flughafen (8.400 Rph.). Anschliessend erholen wir uns noch kurz bei einem schnellen Essen im McDonalds. Wir gehen da normalerweise auch nicht so oft hin, aber bei dem schwül-warmen Klima, dem Lärm und den Abgasen auf der Straße sind die klimatisierten und sauberen Mc-Restaurants fast schon eine "Oase". Wirklich!
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... und die Fahrt mit dem 1te Klasse Zug nach Yogyakarta | |
Über den Vogelmarkt gehen wir zurück ins Hotel. Wir nehmen zwei Becaks zum nahegelegenen Bahnhof und geniessen die Fahrt unter den riesigen Bäumen am Togu-Kreisverkehr. Es ist 15.30 Uhr. Der Zug fährt gerade ein. Wir steigen ein und sind sehr positiv überrascht. Sehr sauber, viel Platz, angenehm klimatisiert. So kann die ca. 7-stündige Zugfahrt losgehen! Pünktlich 15.55 ertönt ein Glockensignal, die Türen schliessen und unser Gefährt setzt sich in Bewegung. Hautnah fahren wir quasi durch die Wohnzimmer der Häuser an der Bahnstrecke. Sehr interessant. Ich drehe mit meiner Digi-Kamera einige kleine Filmchen. Allerdings fahren wir nicht ganz so ruhig wie von daheim gewohnt. Es quietscht und schaukelt doch etwas mehr. Dafür fahren wir auch nicht so schnell... Nach einer halben Stunde sehen wir zum ersten Mal Reisfelder ohne Häuser in der Nähe. Fast jeder Quadratmeter wird landwirtschaftlich genutzt. Vor allem Reis, aber auch Bananen, Mais oder Papaya. Nach knapp zwei Stunden Fahrt geht die Sonne unter. Kurz darauf bekommen wir etwas zu essen. Ein Kellner kommt mit Saft vorbei, dann mit einer frischen Suppe im Teller, dann mit Kaffee, dann mit einem Fleischgericht und schliesslich noch mit einem gebratenem Reis. Wir lassen uns freundig von allem etwas geben und sind hin und weg vom Service in unserem Zug. Wir löffeln also in den bequemen Sesseln des halb vollen und schaukelnden Zuges unser Dinner. Danach lesen wir etwas. Ab und an huschen draussen Lichter vorbei. Dann werden die Fahrkarten Inspiziert. Erst werden unsere Berechtigungsscheine begutachtet. Wie so oft beobachten wir, dass mehr als eine Person eine Aufgabe erfüllt. Zwei Schaffner kontrollieren also zusammen die Fahrscheine. Zuvor ist uns das schon beim Mc Donald aufgefallen, da wischen gleich mehrere den Boden oder die Glasflächen. Oder im Kaufhaus, da stehen hinter jedem zweiten Warenkorb zwei Mädchen und sind bereit im Bedarfsfall zu helfen. Junge Arbeitskraft ist hier äusserst billig und die Jugendlichen werden oftmals auch ausgenützt, da ein solch besser angesehener Job quasi Pflicht ist für jeden, der mehr werden möchte als Reisbauer. Kurz darauf kommen wiederum zwei Personen. Dieses Mal zum Kassieren. Es dauert etwas, bis wir wissen, was sie bezahlt haben wollen. Es ist... das Essen! Auf einer langen Liste ist aufgeführt was wir uns alles haben kommen lassen. Zum Glück ist der Preis halbwegs fair. Für alles zusammen haben wir 79.000 Rph. zu löhnen. Wir schauen uns danach etwas fragend an, hatten wir doch gehört, dass es im Zug auch was zu Essen gibt. Es kommt noch besser. Eine ¼ Stunde später werden unsere Fragen beantwortet. Ein Schaffner kommt wiederum mit Essen vorbei. Dieses Mal mit Tabletts, ähnlich wie im Flugzeug. Das essen sieht nicht ganz so gut aus wie das letzte, aber... dieses Essen ist bei unserer Zugfahrt dabei! Hmmm... denken wir. Hätte man uns auch vorher sagen können. Essen können wir eh kaum mehr was. Was man nicht alles so auf einer Zugfahrt lernt... Wir halten jeweils kurz in Blitar, Kedri, Melang, Tengerau, Solo und dann schliesslich 23.15 Uhr in Yogya, dem Ziel unserer heutigen Reise. Die Zeit kam uns nicht lang vor. Etwas orientierungslos stehen wir in der Nacht am Bahnhof, kaufen und zuerst mal ein Wasser und werden dann auch schon gefragt, ob wir ein Taxi brauchen. Ja... Weiter geht's mit unserem Reisebericht Yogyakarta, dem touristischen Zentrum von Java, von dem man viele Ausflüge in die umliegenden Kulturstätten wie Borobudur oder Prambanan sowie zum den nahegelegenen Vulkanen machen kann...
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