Bogor - die Stadt mit dem berühmten botanischen Garten |
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Reisebericht Indonesien - einmal quer durch
Java von Ost nach West |
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08.11.04: unsere Fahrt und Ankunft in Bogor | ||
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Drago darf zu uns auf die Sitze. Außer uns fahren noch drei weitere Partien mit. Alles Einheimische. Die Telefonnummer des Abholservice ist scheinbar eine Art Geheimgut. Ist es doch ein sehr bequemer und preiswerter Weg, um nach Bogor zu kommen. Man kennt das Mirah Hotel, das wir uns in Bogor ausgesucht hatten. Dort sollen wir auch abgesetzt werden. Wir fahren zuerst auf eine Schnellstraße. Diese kosten alle Maut. Kurz darauf geht es dann über die Dörfer weiter und wir kommen langsamer voran. Die Straße steigt inzwischen stetig an. Nach 2 ½ Stunden kommen wir dann am Puncak-Pass vorbei. Dem höchsten Punkt zwischen Bandung und Bogor. Hier auf ca. 1.200 m Höhe ist ein weiteres Zentrum des Tee-Anbaus. Bis zur Einfahrt nach Bogor fahren wir stetig bergab. Ständig denken wir, dass wir nun da sein könnten und weiter geht es. Der Verkehr wird immer dichter. Endlich stoppen wir. Die erste Partie darf aussteigen. Wir sind noch nicht dran. Eine Stunde später dürfen wir gegen 14.30 Uhr endlich am Hotel aussteigen. Macht einen edlen Eindruck. Unser Zimmer vor einem kleinen Innenhof und mit Terrasse auf der Rückseite gefällt uns. Aber der Unterschied zwischen dem 700 m hoch gelegenen Bandung und dem auf 240 m liegenden Bogor ist schon merklich.
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ein erster kleiner Spaziergang in Bogor... | ||
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Wir machen uns sogleich auf zu einem Spaziergang. Eine Bank ist unser erstes Ziel. Nummern ziehen ist angesagt. Und starke Kühlung. Schwitzt man doch bei den schwülen ca. 32°C draussen ganz ordentlich, ist es drinnen ganz anders. Kalt. Wir suchen Plätze, an denen es nicht zieht. Wir haben die 72. Eine junge Indonesierin, die einige Nummern vor uns dran ist, macht mir verständlich, dass ich mit ihr vor zum Schalter kommen soll. Etwas irritiert gehe ich mit. Sie hat nur kurz zu tun und schmuggelt mich so an den Schalter. Nett und unerwartet!
Wir laufen weiter ins nagelneue Pangrango Center. Wir essen im edel fast food "Steak 21". Für das Geld ist das was wir bekommen absolut zu teuer. Die Hauptstraße hinter dem Park entlang geht's weiter zum Hero Shopping Center. Wir kaufen als Souvenir Java-Kaffee und Chili-Sauce. Zum Abendessen reichts uns gerade noch in den nahegelegenen McDonald. Mal wieder eine kühle Erholung. Das Essen nimmt man so hin. Gemütlich gehen wir zurück ins Hotel. Duschen, gemütlich was lesen und eine Runde Rummycub stehen noch auf dem Programm, ehe wir uns gegen 22.30 Uhr schlafen legen. |
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09.11.04: der berühmte botanische Garten von Bogor | ||
Wir schlafen gut. Trotzdem bin ich um 7.00 Uhr müde und fertig. Um 7.30 Uhr machen wir uns langsam auf zum Frühstücksbuffet. Es ist sonnig. Zu speisen gibt es allerlei Mittagessen, gebratener Reis, gebratere Nudeln, Omlett, Toast, Hühnchen und viele Soßen... Wir finden was... Anschließend ziehen wir uns um für den Spaziergang im botanischen Garten von Bogor. Es ist der älteste und vollständigste Tropengarten der Welt. Wir sind ca. 9.15 Uhr dort und zahlen 5.500 Rph. Eintritt p.P. Am besten kauft man sich hier für 5.000 Rph. auch einen Parkplan, um sich bei den vielen Wegen innerhalb des Parkes alles zu sehen. Wir gehen rechts rum und kommen bald in das wunderschön blühende Orchideenhaus, das nochmals extra 1.000 Rph. Eintritt (ca. 8 Cent) kostet. Weiter geht's gegen den Uhrzeigersinn... Fast alleine sind wir auf unserer Route. Nur vereinzelt sieht man andere Besucher in dem ca. 1 qkm großen Parkgelände auf dem sich auch das Sultansschloß befindet. Weiter geht's über die Brücke. Hier sieht man leider auch wieder einen verschmuzten Stadtfluß in den ansonsten sauberen Park. Wir laufen weiter hoch zu den Timber trees und den Canary Grant Baumriesen. Oben am Zaun kann man das Schloß und die große Wildansammlung in nördlichen, für Besucher nicht zugänglichen Teil des Parkes sehen. Es geht weiter am Fluß entlang an der Palmensammlung vorbei und weiter zur Statue, die der Parkgründe und später erste Mann von Singapur Sir Raffels seiner zu Lebzeiten gestorbenen Frau gewidmet hat. Wir gehen rechts weiter zum Palace Pond, an dessen Ende man die beste Sicht auf das Schloß hat, vorbei an der Rattan- und Bambus-Sammlung zum Mexican Garden. Marion hat Probleme mit Ihren leichten Schuhe und geht ab und an Barfuß. Über eine Brücke geht's zurück auf die andere Seite zu den Schlingpflanzen und schließlich zum Abschluß in das Restaurant Café de Daunam. Es gibt sehr sehr gute Spaghetti mariniara und auch tolle Säfte. Hier sieht man dann nach 2-4 Stunden im Park die meisten westlichen Besucher wieder. Hier hat es übrigens auch den Infostand für den Park selbst. Da wir noch zum Bahnhof wollen, gehen wir nochmals quer duch den Park zum Ausgang Gate II. Die Tourist-Info finden wir mit dem Angaben des Guidebooks nicht. Auch nicht durch Fragen der Nachbarn der Adresse. Bis uns schließlich jemand sagt, dass sich diese im Einkaufskomplex mit den großen "Hüten", dem Taman Topi befindet. Der Markt befindet sich fast gegenüber dem Bahnhof (Stasion) und liegt somit auf dem Weg. Beim Eingang werden wir schon gefragt, ob wir die Tourist-Info suchen und kommen mit. Rachman erwartet erzählt uns etwas über mögliche Touren. Ein-, Zwei-, oder Drei-Tage Touren. Da wir leider etwas unter Zeitdruck stehen, kürzen wir kurzerhand eine Tour und buchen letztlich für richtig teuere 600.000 Rph. für zwei Personen eine Berg-Tour zum Vulkan Mt. Salak weiter im Westen. Inkl. Verpflegung. Eine Anzahlung machen wir nicht und vereinbaren Abholung an unserem Hotel am nächsten Morgen um 7.00 Uhr. Weiter geht's zum Bahnhof. Es dauert etwas bis wir rausbekommen, zu welcher Zeit Eksekutiv-Züge nach Jakarta fahren. Obwohl hier jede 30 Minuten ein Zug fährt. Am Schalter sagt man uns, dass keine Fahrkarten für in zwei Tagen verkauft werden. Wir sollen an diesem Tag kommen, am besten früher. Hmmm... das passt uns nicht, da wir nicht genau wissen, wie sich das nahende Ende von Ramadan auf die Belegung auswirkt. Weiter laufen wir zum Shopping Center Powil Bogor, ehe es in Strömen gießt. Wir waren am Eingang und schauen dem Treiben zu. Die Becak-Fahrer holen schnell ihr Regencape und machen das Becak wettertauglich. Nach 15 Minuten hört es auf und wir laufen los. Kurz darauf brauchen wir unseren Schirm, da es wieder zu Regnen beginnt. Inzwischen erreichen wir unser Zwischenziel, den Plaza Bogor. Hier ist es dann auch, wo wir Sekundenkleber finden, um die Sohlen von Marions Schuhen wieder dranzubekommen. Im oberen Stockwerk des Kaufhauses essen wir eine Kleinigkeit beim California Fried Chicken. Wir schauen raus, wie es in Kübeln schüttet. Um noch etwas Zeit zu schinden, schlendern wir durch's Kaufhaus und kaufen zwei schöne T-Shirts. Doch nun wollen wir langsam heim. Wir fragen an einem Stand, welches die Nummer des Busses ist, der in unsere Richtung fährt. Ein freundlicher Herr zeigt uns dann, wo der Minibus Nr. 8 abfährt. Er läuft dazu mit uns durch das ganze Kaufhaus und fährt sogar bis zum Eck unseres Hotels mit uns mit. Wir zahlen natürlich die 1.000 Rph. für die Fahrt für ihn mit. Wir bedanken uns und er meint zu uns "remember me as a friend"... was soll man dazu noch sagen... Im Hotel begutachten wir wie nass unsere Sachen im Rucksack geworden sind und gehen gleich mal duschen. Am Abend steht dann nochmals Lesen auf dem Programm. Am nächsten Tag haben wir uns die abenteuerliche Tour zum Mt. Salak vorgenommen...
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11.11.04: die Fahrt weiter nach Jakarta... | ||
Wir frühstücken ca. 8.00 Uhr im Hotel, machen unser Gepäck fertig. Ein Taxi bringt uns zum Bahnhof. Denken wir. Der Taxi-Fahrer muss mehrmals fragen, wo sich der Bahnhof befindet. Gibt mir zu denken. Aber schließlich kommen wir an und zahlen teuere 27.500 Rph. Aber das hat man uns im Hotel schon angedeutet, dass es einen hohen Mindesttarif gibt. An keinem Bahnhof war es bisher so schwer ein Ticket zu bekommen. Zuerst informieren wir uns noch mal, mit welchem Zug wir fahren wollen und werden dann zum Schalter 1 geschickt. Der ist nicht besetzt. Aber es warten einige Leute. Also warten wir auch. Nach ca. ¼ Stunde bequemt sich jemand an den Schalter. Die Schlange reicht inzwischen aus dem Bahnhofgebäude hinaus. "Jakarta Junada, Eksekutiv, Dua Orang, 10.46" funktioniert. Das Ticket kostet - warum auch immer - ermäßigte 8.000 Rph. pro Person. Der Zug hat etwas Verspätung, so können wir noch was trinken. Wir warten an Gleis 3 am Bahnhofbahnsteig. Ein freundlicher Polizist klärt uns auf, dass der Zug schon da ist und am Gleis 1 steht. Wir packen unsere Sachen, bedanken uns und laufen über die vorderen Gleise. Eine Unterführung gibt es hier nirgendwo. Ich frage mich was wohl passiert, wenn ein Zug im Weg steht. Fünf Minuten später bekomme ich die Frage beantwortet. Wir sitzen im Zug und warten auf die Abfahrt, als ein Gleis weiter ein Zug ankommt. Da es eh warm ist, bleiben die Türen rechts und links an unserem Wagen offen. Alle aussteigenden Personen gehen durch unseren Wagen durch. Treppe hoch und drüben wieder runter. So einfach ist das! Die 20 Minuten zur Abfahrt sind kurzweilig. Ständig kommt ein Verkäufer oder eine Band(!) vorbei. Letztere sind durchaus komplett ausgestattet. Zwei Gitarristen, ein Sänger und ein Schlagzeuger mit einem mobilen Drumset. Letzteres ist auf ein Stativ mit Rollen aufgeschraubt und sehr effektiv. Wir bekommen allerhand moderne Musik zu hören. Neben uns sitzt eine ältere Frau und wir vermuten schon, dass sie die laute Musik bestimmt nerven muss. Als die dritte Band dann auch noch ihr Schlagzeug direkt neben dem Ohr einsetzt, ist es nicht etwa so, dass sie diese fortjagt, sondern sie packt 500 Rph. aus der Tasche und gibt sie ihnen. Man ist hier wesentlich toleranter und sozialer als bei uns! Dann geht's los. Wohl temperiert, voll, aber noch bequem quietscht der Zug durch die Gebäude und Hütten entlang der Schienen. Ab und zu sieht man ein paar Grünflächen. Aber meist sieht man nur Häuser so weit der Blick reicht. Auf unserer Fahrkarte steht schon der Begriff "Jabotabek", der die Zukunft vorhersagt. Es ist ein Kunstname aus Jakarta, Bogor, ..., ..., der aussagt, dass diese Städte in etwa 10 Jahren zusammengebaut sind und sich dann wohl "Jabotabek" nennen. Man vermutet, dass die Stadt dann etwa 25-30 Mio. Einwohner hat. Jakarta alleine hat heute wohl so ca. 17 Mio. Einwohner und müsste nach Mexiko Stadt und Sao Paulo inzwischen an Platz 3 stehen. Die Einwohnerzahl der indonesischen Hauptstadt entspricht immerhin etwa dem dreifachen der Bevölkerung von Österreich! Weiter gehts mit unserem Bericht über die indonesische Hauptstadt Jakarta...
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