Reisebericht Kambodscha |
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Phnom Penh ist eine auf den ersten Blick recht unattraktive staubige und schwül-heiße Hauptstadt.
Als der Legende nach eine Frau namens Penh vier Buddha-Gesichter an den Ufern
des Mekong fand und diese zu einem nahegelegenen Hügel trug, wurde der
Grundstein für die heutige Hauptstadt von Kambodscha - Phnom Penh Phnom Penh wurde die neue Hauptstadt als Mitte des 15. Jahrhunderts Angkor verlassen wurde.
Man vermutet, dass leichte Attackierbarkeit von Angkor und die schlechte Handelslage zwei der Gründe waren. Viele Touristen bewegen sich in Phnom Penh nur auf dem Transitweg zu den Ruinen von Angkor. Doch die Stadt selbst mit knapp mehr als einer Million
Einwohner hat auch ihre Reize. |
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Wir kommen mit dem Flieger vom ca. 320 km entfernten Seam Reap in Phnom Penh an. Alternativ könnte man mit einem Boot über den Tonlé Sap River und See eine interessantere aber auch länger Anreise in die Hauptstadt haben. Unser Taxifahrer zeigt uns gleich
zwei Hotels in der Nähe des zentralen Marktes von Phnom Penh und wir finden mit dem
Morakat Hotel auch eine angenehme Mittelklassebleibe Am ersten Tag machen wir einen ausgiebigen Spaziergang durch die nördliche Innenstadt. Wir beginnen mit dem sehenswerten zentralen Markt (Psar Thmei), der durch seine ungewöhnliche Form mit einer zentralen Kuppel und vier auslaufenden Hallen sofort auffällt. Hier bekommt man so ziemlich alles für den Tagesgebrauch, viele Imbiss- und Getränkestände und noch mehr für Kleidung. Wer eher an Souveniers interessiert ist, der ist jedoch mit dem Russischen Markt besser bedient.
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Wir gehen weiter Richtung Tonlé Sap River. Links befinden sich einige der großen Banken von Phom Penh. Bei mehr als 35°C spazieren wir am Fluss entlang nordwärts. Einige hundert Meter weiter quer die Japanische Freundschaftsbrücke (Chruoy Changvar) den Fluss. Diese Brücke wurde 1975 durch schwerer Kämpfe und die folgende Übernahme der Stadt durch die Khmer Rouge vernichtet. Sie galt lange Zeit als ein Wahrzeichen für die Vernichtung, die in Kambodscha stattgefunden hat. Bis sie 1993 durch japanische Hilfe wieder aufgebaut wurde.
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Sehenswert ist der breite Pochentong Boulevard, der von links abzweigt. Auf dem Weg zum Wat Phnom kommen wir noch an der Hauptpost vorbei. Wer Lust auf einen Ritt mit einem Elefanten hat kommt hier auf die Kosten. Wir begnügen uns damit dem Elefanten ein paar Bananen zu füttern und begeben uns dann auf den einzigen städtischen Hügel. Auf der Spitze des Hügels an dem die Stadt Phnom Penh gegründet wurde steht heute der Wat Phnom. Ein Eintritt von US$ 1 ist unten zu entrichten. Anschließend statten wir noch der spartanisch eingerichteten International Mosque am Boeng Kak See einen Besuch ab, genießen im Café hinter der Moschee einen Eiskaffee und schauen den Seerosenteppichen beim Wettschwimmen zu.
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Am Nachmittag begeben wir uns mit dem Cyclo Richtung Süden von Phnom Penh. Wir besuchen kurz den Wat Koh und lassen uns dann weiter zum Psar Olympic bringen. Der Markt befindet sich auf zwei Etagen und ist sehr aufgeräumt, fast schon steril. Er gefällt uns wohl gerade deswegen nicht so sehr. So lassen wir uns weiter bringen zum Psar Tuol Tom Pong ('russian market'). Hier gefällt es uns besser. Es gibt von T-Shirts über Essstände und Getränke bis hin zu Uhren, CDs und Souveniers aus Angkor alles was das Herz begehrt. Ich lege mir z.B. eine knapp 30 cm hohe Tom aus massivem Holz zu für ca. US$ 6 zu. Man bringt uns über den Wat Lanka und das Unabhängigkeits-Monument zurück zu unserem Hotel. Am Abend schlendern wir den nahen Kampuchea Krom Boulevard entlang und finden ein zwei Kilometer weiter ein gutes Restaurant fürs Abendessen. Auf den nächsten Morgen haben wir dann den eigentlichen Höhepunkt unseres Phnom Penh Aufenthalts aufgehoben, den Besuch im Königspalast und der 'silver pagoda'. Wer schon in Bangkok war, den wird die filigrane Bauweise vom dortigen Königspalast bekannt sein. Der Palast von Phnom Penh ist zwar bei weitem nicht so groß, erinnert aber stark an seinen großen Bruder in Bangkok. Seit der Rückkehr des Königs Sihanouk ist die königliche Residenz jedoch nicht mehr für Besucher zugänglich.
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Man sieht so zuerst die knapp 60 m hohe Thronhalle aus dem Jahre 1869, deren meiste Gegenstände durch die Red Khmer in den 70er Jahren zerstört wurden. Weitere Gebäude in diesem Komplex umfassen die königlichen Büros und die Banketthalle. Durch einen schmalen Zugang gelangt man in den Komplex der Silberpagode. Sie erhielt ihren Namen von über 5.000 silbernen Ausstellungsstücken, die jeweils 1kg Gewicht haben. Die Treppe ist aus italienischem Marmor und der Buddha vor dem Altar ist mit fast 10.000 Diamanten ößte ca. 25 Karat besitzt. Obwohl ca. 60% des Inhaltes der aus Holz 1892 errichteten Pagode unter Pol Pot entwendet wurde, ist die Silberpagode heute einer der wenigen Plätze in Kambodscha, wo der ehemalige Reichtum der Khmer zum Ausdruck kommt. Man beachte, dass der Eintritt über die Mittagszeit nicht gewährt wird (11 - 14 Uhr!). Wir haben in der Zwischenzeit bei einem nahen Büro der Malaysian Airlines unsere Heimflugtickets von Phnom Penh über Kuala Lumpur nach Frankfurt umschreiben lassen. Wir wollen uns noch 1½ Tage Stopover in der Hauptstadt von Malaysia in Kuala Lumpur gönnen.
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