Reisebericht Kambodscha - Urlaub in Siem Reap und |
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Die kleine Stadt Siem Reap ist quasi die Einflugschneise nach Angkor in Kambodscha.
Einige
km außerhalb der Stadt befindet sich der zugehörige Flughafen, der
die etwas schläfrig wirkende aber dennoch liebenswerte Stadt so langsam
aufgeweckt hat. Wir fliegen von Ho Chi Minh Stadt ca. eine gute Stunde und lassen uns von einem Taxifahrer für US$ 5 in die Stadt bringen. Er zeigt uns auch zwei Hotels. 'Bessere' Budgetunterkünfte scheint es in Siem Reap nicht zu geben. Aber dafür bekommt man in der 'Mittelklasse' ein sehr gutes Preis-Leistungsangebot. Wer also bereit ist ca. US$15 für ein Doppelzimmer auszugeben, dem sei das ziemlich zentral gelegene 'Ponloue Angkor' (003, St. Preah Sisowatha) sehr empfohlen.
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Da die Ruinenanlagen von Angkor sich auf mehreren hundert Quadratkilometern erstrecken, benötigt man einen fahrbaren Untersatz, um sich die weitläufigen Anlagen ansehen zu können. Hierfür stehen einem prinzipiell Mofas oder Taxis zur Verfügung. Für ein Mofa werden i.d.R. 7-8 US$ pro Tag verlangt, ein (klimatisiertes und staubfreies :-) Taxi kostet pro Tag ca. 18-20 US$. Wir handeln mit unserem Taxifahrer einen Komplettpreis
für die 2½ Tage Angkor und die anschließende Fahrt zum Flughafen
in Siem Reap hier in Kambodscha aus. |
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Am Ankunftstag lassen wir und am späten Nachmittag noch zu Angkor Wat (ca. 6 km) fahren, um schon mal einen Eindruck von der grandiosen Anlage zu bekommen. Ab 16.00 ist der Eintritt für jeden frei. Ansonsten kostet eine Tageskarte US$ 20, eine Dreitageskarte US$ 40 und eine Wochenkarte US$ 60. Man wird bei der Haupteinfahrt von Siem Reap kommend kontrolliert sowie an jeder größeren Tempelanlage.
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ANGKOR WAT |
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Als wir am Haupteingang von Angkor Wat, dem größten
Die ca. 1,5 x 1,3 km große Tempelanlage besitzt eine äußere Mauer, dann einen ca. 190 m breiten Wassergraben, dann eine innere Maueranlage bis man dann auf freies Feld mit einigen kleineren Tempel kommt. Und dann noch den Zentraltempel in seiner ganzen Größe zu Gesicht bekommt, der in der Zeit von 1112 bis 1152 erbaut wurde.
Die vier Türme der zweiten und der 55 m hohe Hauptturm der dritten Ebene geben der Anlage ihr charakteristisches Aussehen.
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Es wird vermutet, dass der Tempel hauptsächlich eine Grabesanlage
der hinduistischen Khmer war, sogleich ein Mausoleum Beeindruckend Wir steigen langsam die drei Ebenen hinauf, um uns auf den verschiedenen Plateaus umzusehen. Überall diese grazilen in Stein gehauenen Figuren. Wer sich sämtliche Ecken der Anlage von Angkor Wat ansehen möchte sollte zudem schwindelfrei sein. Die Treppen sind teilweise sehr steil (>60°) und auch nicht mehr in bestem Zustand, so dass zudem auch Trittsicherheit gefordert ist. Speziell bei Sonnenuntergang bietet sich hier ein grandioses Schauspiel. Es finden sich viele Punkte von denen man aus sich gut hinsetzen entspannen kann.
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ANGKOR THOM |
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Am nächsten
Tag Wir werden zum Südtor von Angkor Thom gefahren. Hierbei handelt es sich um die ca. 10 qkm große Anlage von Angkor's größtem König, Jayavarman VII, die eine Vielzahl von Einzeltempeln umfasst. Allein das Tor selbst ist eine Attraktion. Ca. 20 m hoch und in jeder Himmelrichtung von mehreren ca. 3 m hohen Gesichtern geschmückt wirkt es erhaben und majestätisch. Die Zufahrtsstrasse säumen zusätzlich rechts und links eine Vielzahl von Statuen.
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Das beeindruckende an diesem ca. 200 x 150 m großen Tempel sind die ca. 50 Türme, die in jeder Himmelsrichtung mit einem kalt lächelndem Gesicht der Avalokiteshvara dekoriert sind. An jedem Standpunkt inmitten des Tempels wird man gleichzeitig von mehreren Gesichtern aus der Höhe unter die Lupe genommen. Die exakte Funktion und der Symbolismus, der mit dieser Anlage verbunden ist, ist heute immer noch kaum bekannt. Weitere Monumente von Angkor Thom sind u.a. der Baphuon aus dem 11. Jahrhundert. Eine ca. 200 m langer auf Säulen gestützter Weg führt zu ihm hin. Allerdings befindet sich das Gebäude in einem vergleichsweise baufälligen Zustand. Weiter nördlich von Angkor Thom kommt man zum Phimeanakas, den Überresten eines einstigen Königspalastes. Man sieht heute
nur noch einige Wege mit einer
ummauerten
Fläche und zwei Standsteinbädern.
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Östlich des Phimeanakas befinden sich noch die sehenswerte Terrasse der Elefanten und die Terrasse des Leprah Königs, die sehr gut erhaltene detaillierte Strukturen enthalten. Auf der anderen Straßenseite
befinden sich weitere Anlagen sowie der eine oder andere schattige
Baum, an dem die Taxifahrer auf ihre Kunden warten bzw. sich
Getränkeverkäuferinnen um ihre Kundschaft bemühen...
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Nördliche und östliche Barray von Angkor |
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Unsere Tour führt uns weiter nördlich zu Preah Khan, das vermutlich das Zentrum für Huldigung und Bildung war. Die sehenswerte Anlage erscheint durch den langgezogenen Eingang länglich und ist ca. 800 m breit und wurde Ende des 12. Jahrhundert erbaut. Im Gegensatz zu Ta Prohm wurde die Anlage weitgehend restauriert und dem Zugriff der Natur weitgehend entzogen. In der nördlichen Nachbarschaft befindet sich die ähnlich datierte Anlage Banteay Prei. |
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Die Stufen im Schatten laden hier zum Rastmachen ein, bevor man sich weiter in den Osten begibt, um sich die Anlage von Ta Som anzusehen, die jedoch in der Hauptsache weniger gut erhalten geblieben ist. Zum Abschluss des Tages lassen wir uns zur Eatern Mebon und zu Pre Rup fahren, die ähnliches Aussehen haben, beide im 10. Jahrhundert erbaut wurden und aus einem pyramidenförmigen Tempel bestehen, dessen Türme in einer 'Würfel-5' angeordnet sind.
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Am Fuße des kleinen Berges befindet sich so auch eine Elefantenstation, wo man seine trägen Gebeine für US$15 von einem Elefanten den Hügel hinauftragen lassen kann. Wir sparen uns das Geld und klettern auf Schusters Rappen die ca. 100 Höhenmeter hoch. Leider ist diese Besteigung schon fast zu einem Volkssport verkommen. Allerdings ist die Aussicht auf das ca. 1,5 km entfernte Angkor Wat von oben schon beeindruckend. Für ein formatfüllendes Bild benötigt man jedoch ein 300 mm Objektiv und je nach Abenddämmerung ein Stativ.
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Bantey Srei |
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Am nächsten Morgen vereinbaren wir mit unserem Taxifahrer ein Zusatzentgelt, Allerdings ist die Strasse dorthin (noch) in (sehr) schlechtem Zustand. So können wir die Guides verstehen, dass hier ein 'extra fee' (in Höhe von US$ 10!) erwartet wird, sozusagen als Versicherung dafür, dass das Gefährt auf der Strecke zu Bruch gehen könnte. Als wir im Februar 2001 die Strasse befahren wird sie gerade 'erneuert', allerdings bilden dazu sehr grobe Feldbrocken die Oberfläche für einen Teil der Strasse und wir müssen uns auch über einige Dielen einen Weg über ein kleines Flüsschen bahnen. Man sollte sich zudem extra über die Situation in diesem Gebiet erkundigen.
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Allerdings... die Mühe lohnt sich!
Von Interesse sind diesbezüglich die drei Haupttürme in der Mitte der Anlage, die mit männlichen und weiblichen Göttlichkeiten sowie diversen weiteren phantastischen filigranen Reliefarbeiten geschmückt sind.
Man ereicht sie über einen erhöhten Fußweg der zum Osteingang führt.
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Ta Prohm |
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Bis zum Mittag halten wir uns dort auf und lassen uns dann für einen
weiteren Höhepunkt - meiner Meinung nach den Höhepunkt überhaupt
- zurückbringen in das zentrale Angkor Die Anlage von Ta Prohm ist keine weitläufige große Stadt, sie hat eine andere Besonderheit. Sie wurde nicht wie die meisten anderen großen Tempel vom Dschungel gerettet und so gut es geht restauriert. Ta Prohm wurde seit ihrem
entdecken dem Urwald überlassen. Und genau das macht den
überwältigenden Gesamteindruck der Symbiose aus Baukunst und Natur
aus. Die Stätte wurde im späten 12. Jahrhundert als Buddhistentempel erbaut und ist eine der wenigen Anlagen, deren Inschriften Auskunft über die Bewohner und Gewohnheiten der damaligen Zeit geben.
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Man gelangt durch
das östliche Tor in den Komplex hinein. Schon vor dem Betreten des inneren
Tempels Es lohnt sich hier auf Erkundung zu gehen, es gibt viele leicht versteckte Innenhöfe und interessante Ansichten. Einige der Kinder, die u.a. Flöten verkaufen führen einen für ein kleines Trinkgeld zu fotogenen oder sonst schwer zugänglichen Plätzen. Wir hatten Glück, denn in der Mittagszeit und -hitze waren kaum andere Besucher außer uns in Ta Prohm unterwegs. Dies verstärkt den Eindruck ungemein!
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Es ist unbeschreiblich, wie sich hier Natur und Bauwerk von Menschenhand ineinander verwoben haben. Viele der Bauwerke wären ohne die umgebenden Bäume längst eingestürzt. Umgekehrt hat man den Eindruck, dass manche Ruinen dem über sie hinwegwachsenden Bäumen erst die richtige Kraft geben derart hoch hinauszuwachsen. Wie gesagt, man nehme sich Zeit und genieße diese einzigartige Atmosphäre und die bezaubernden Anblicke... Ein kleiner Tipp für diejenigen, die gerne Bilder machen. Die Dimension der Bauwerke und Bäume kommt erst zur Geltung, wenn man einen geeigneten Größenvergleich hat. Also ruhig mal den Partner oder die Partnerin im Hintergrund mit in den Bildausschnitt bringen, so dass man später sieht, wie winzig man doch im Vergleich zu den Baumriesen wirkt!
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weitere Tempelanlagen |
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Etwas nördlich von Sras Srang steht übrigens ein Holzmemorial, das an ein Massengrab der Ked Khmer in dieser Gegend erinnert... Zum Abschluss lassen wir uns noch einmal zum Haupteingang von Angkor Wat fahren und genießen unseren letzten Sonnenuntergang in der wahrlich beeindruckenden kambodschanischen Ruinenanlage von Angkor. Am nächsten Morgen bringt uns unser zuverlässiger und liebenswürdiger Taxifahrer pünktlich zu unserem Flieger, der uns weiter in die Hauptstadt von Kambodscha nach Phnom Penh trägt. In Partnerschaft mit dem Fakten und Highlights über Vietnam und Bilder aus Angkor Wat. |
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