Salazie - Cirque der Wasserfälle auf La Réunion | |
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Die vegetationsfreundliche "Küste im
Wind" bietet Naturliebhabern auf La Réunion |
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St. Benoit auf La ReunionFährt man von St. André weiter östlich, gelangt man nach ca. 10 Kilometer in die wenig touristische Stadt St. Benoit. Die Stadt selbst gibt sich quirlig und laut.
Das Leben findet hauptsächlich links und rechts der langen Hauptstraße statt. Die Brücke über das Rivière des Marsouins teilt die Straße und das Städtchen in einen westlichen und östlichen Teil. Wir fanden mit dem l'Armony etwas außerhalb von St. Benoit eine interessante 2-Sterne Unterkunft. Wir waren im oberen Stock eines 2-stöckigen Bungalows untergebracht und hatten dort sogar noch ein Obergeschoss und insgesamt 5 Schlafplätze... Auch das Restaurant ist sehr zu empfehlen, der Fisch war ein Gedicht! Ist St. Benoit selbst keine Top-Sehenswürdigkeit, ist das Städtchen dort ein sehr guter Ausgangspunkt für verschiedene Ausflüge in der näheren Umgegend: |
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Direkt "hinter" St. Benoit liegt die sehenswerte Takamaka-Schlucht, die über eine Teerstraße in ca. 30 Minuten zu erreichen ist. Auf der Straße in die Plaine befindet sich in gut 10 Kilometer Entfernung einer der wenigen Seen Réunions, der fast ringsum von Bergen eingeschossene Grand Etang. Ca. 6 Kilometer südlich von St. Benoit befindet sich dann das Städtchen Ste. Anne, mit der eigentümlich barock verzierten Dorfkirche... Aber machen wir als ersten den Ausflug zu einem der regenreichsten Punkt von Réunion.Für das Gebiet um Saint-Benoît gibt es die 1:25.000 Landkarte Saint-Benoît und Saint-André. |
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Der Aussichtspunkt in der Takamaka-SchluchtWer in St. Benoit Station macht, sollte sich den Aussichtspunkt an der Takamaka-Schlucht nicht entgehen lassen. Eine kurzer 5-Minuten-Spaziergung rundet dabei die Einsicht in die Schlucht ab.
(Wer länger wandern möchte und einen gefährlicheren Weg nicht scheut, kann auch an der Bergseite entlang zu einem Bassin absteigen bzw. sich bis zum Foret de Bébour durchschlagen.) Länge: 10 Minuten (oder 3-8 Stunden) Art: Hin- und Rückweg Schwierigkeit: 2/5 (bzw. 3/5 wegen der nassen steilen Wege) Gefährlichkeit: 1/5 (bzw. 3/5 steile und z.T. nasse Abhänge) Einstieg: am Ende der Takamaka-Schlucht (D53) Anfahrt: Kommt man von St. Denis auf der N2 geht
kurz vor St. Bernoit die D53 rechts ab nach Takamaka. Man fährt weit oberhalb des Rivière des de Marsouins langsam immer höher, die Straße wird schmaler und erreicht mach etwa 25 Minuten (10 Kilometer) den Parkplatz auf ca. 550m Höhe am oberen Ende des Berghangs. Hier ist ein Wasserkraftwerk, das des öfteren von staatlichen Technikern gewartet wird. Der größte Teil der Stromerzeugung mit Hilfe von Turbinen erfolgt tief unterhalb der Plattform in den Felsen und ist nur mit Hilfe von Liften zu erreichen. |
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zu beachten: morgens früh losfahren, damit man den schönen Aussichtspunk ohne Wolken genießen kann. (Für die längere Wanderung ist Trittsicherheit und Schwindelfreiheit Voraussetzung!)
der Spaziergang: Direkt daneben ist die Aussichtsplattform in die beeindruckende Takamaka-Schlucht. Da nur rechts ein sichtversperrender Berg steht, hat man hier einen 270° Rundblick auf die immergrünen Steilhänge und viele Wasserfälle, die sich ewig tosend die unzähligen steilen Hänge herabseilen. Hat man sich an dieser Stelle stattgesehen (und sich einige Wasserfälle und -becken mit dem Teleobjektiv genauer angesehen :-), bietet es sich an, den rechts am Felsen im Halbrund verlaufenden Wanderweg einzuschlagen. Der Weg geht eben den Berg entlang und bietet noch einen etwas anderen Winkel, um in die Schlucht hinabzublicken. |
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Nach wenigen Minuten kommt man an eine Stelle, an der der Weg links stark abfallend weiter den Berg hinuntergeht. Ein Hinweisschild "sentier dangereux" sagt uns auch, was wir von dem Weg halten können. Nur geübte Wanderer sollten hier weitergehen und sich auf ein anstrengendes Stück bergab gefasst machen. Zwei Informationen sind mir diesbezüglich zu Ohr gekommen. Zum einen, dass man nach 1 bis 1½ Stunden an einem Wasserbecken herauskommen soll und zum anderen, dass der Weg (im weiteren Verlauf?) wegen den Schäden des starken Sturmes im Frühjahr 2002 gesperrt sein soll. Ist der Weg komplett begehbar, mündet er nach etwa 3-4 Stunden (einfach) auf die Forststraße, die vom Plain des Palmistes in den Belouve-Wald führt. Wer sich also den Berg hinab weiterwagt, sollte sich am besten vorher beim Maison de la Montagne über den Zustand des Weges informieren und auch mit einer Wanderkarte (Saint-Benoît - Saint-André - Wanderkarte und Saint-Denis Carte n° 4402 RT) ausgestattet sein... Die Ausfallstraße zur Takamaka-Schlucht muss man in
jedem Fall wieder bis St. Benoit zurückfahren. In südlicher Richtung
kurz nach dem Ort zweigt rechts die N3 nach Plaine des Palmistes ab. |
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Die Wanderung um den Grand EtangIn idyllischer Lager umgeben von Bergen befindet sich der See Grand Etang. Er bekommt sein Wasser von einem unterirdischen Bach. Ebenso ist auch der Abfluss unterirdisch. Je nach Trockenheit kann der See sehr stark schrumpfen. Kombinieren kann man den Rundweg mit zwei kurzen Sidewalks zu einem Aussichtspunkt und zu den Wasserfällen hinter dem See. Der leichte Rundwanderweg um den See bietet evtl. die Möglichkeit im Gebüsch ein Chamäleon zu sehen. Alternativ gibt es mehr als genug (stumme?) Frösche zu bewundern... Länge: knapp 2 Stunden Art: Hin- und Rückweg Schwierigkeit: 1/5 (bei Nässe morastig!) Gefährlichkeit: 1/5 (bzw. 2/5 bei Nässe) Einstieg: am Parkplatz der Ausfallstraße zum Anfahrt: Von St. Benoit aus fährt man die am südlichen Ortsausgang rechts abgehende N3 Richtung Plaine des Palmistes. Nach etwa ca. 6-8 Kilometer steht rechts der Straße ein unscheinbares Schild, das auf das Hotel Grand Etang hinweißt. Hier muss man abbiegen, um zum See zu gelangen. Wird die N3 steiler und beginnt sich in Serpentinen zu winden ist man zu weit gefahren! |
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Die schmale geteerte Straße zum See führt durch idyllische Landschaft und endet an einem Wendepunkt, an dem es ringsum Parkmöglichkeiten gibt. Hier befindet sich auch ein kleiner Picknickplatz und eine Tafel, die die Wandermöglichkeiten erläutert. zu beachten: nicht zu spät losgehen, sonst kann die Aussicht beeinträchtigt sein. Bei starker Nässe wasserfestes Schuhwerk mitnehmen oder Tour verschieben. der Spaziergang: Vom Parkplatz aus geht es einen breiten grobsteinigen Weg leicht bergauf. Nach ca. 10 Minuten zweit rechts ein ansteigender Weg zum Aussichtspunkt ab. Hin und zurück benötigt man gut 15 Minuten. Die kleine Anstrengung ist durchaus empfehlenswert. Wieder zurück an der Abzweigung geht's nun etwas bergab zum See, den man am besten gegen den Uhrzeigersinn umrundet. Hat man den halben See umrundet, geht rechts ein
Ausfallweg zu den Cascades du Bras d'Annette ab. Dieser Weg i.d.R. nur in
der Trockenzeit begehbar und führt in ca. ¼ zu den Wasserfällen. |
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Die Wanderung zur Cascade BiberonBevor man sich wieder auf der Rückweg Richtung St. Benoit begibt, bietet sich ein weiterer Abstecher an. Uns hat es leider nicht mehr gereicht, die kleine Tour zur Cascade de Biberon zu machen. Nicht wenige finden die Wanderung sehenswerter, als die Umwanderung des Grand Etang. Länge: knapp 1½ Stunden Art: Hin- und Rückweg Schwierigkeit: 2/5 (bei Nässe morastig) Gefährlichkeit: 2/5 (große Felsen und Steine sind zu überwinden) Einstieg: Wegabzweigung unterhalb von Plaine de Palmiste Anfahrt: Vom Ort (Plaine des Palmistes) kommend findet sich nach dem unteren Ortsausgang (1er Village) Richtung St. Benoit eine Abzweigung, die links zur Cascade Biberon zeigt. zu beachten: Festes Schuhwerk der Spaziergang: Anfangs führt der Weg an Häuschen und Blechütten vorbei, um dann bald dichter zu werden. Nach einiger Zeit kann man den über 200m hohen Wasser fall erahnen, den man nach einer guten ½ Stunde und einer kleinen Kletterpartie erreicht. Ste. Anne auf La ReunionFährt man zurück nach St. Benoit und biegt von der N3 rechts in die N2 ab, kommt man nach ca. 6 Kilometern in das Städtchen Ste. Anne. |
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Die Ortschaft selbst ist nichts besonderes. Bekannt ist sie durch ihre im Überfluss barock dekorierten Kirche. Die schon fast kitschig anmutenden Ornamente stammen vom Anfang des 20. Jahrhunderts. Wem die Kirche irgend wie bekannt vorkommt, der mag sie in Francois Truffauts Film "Geheimnis der falschen Braut" schon einmal gesehen haben... Von Ste. Anne geht die N2 weiter etwas weiter ins Ladesinnere und quert nach wenigen Kilometern das breite Flussbett des Rivière de l'Est. Ein Stopp lohnt, da neben der modernen Brücke über die de N2 verläuft noch die frühere Brücke, die Pont Suspendu über das tief unten liegende wenig wasserführende Flussbett. Die über 100m überspannende Brücke wurde 1884
erbaut und erst im Jahre 1979 durch die neue, wenig beeindruckende
Brücke ersetzt. |
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Vor und nach der Brücke lädt ein Parkplatz zum Verweilen ein. Ein Spaziergang über die Brücke aus Stein und Holz versetzt einen - zumindest beim Blick zur Mündung des Rivière de l'Est - hundert Jahre zurück... St. Rose Nach der Querung des Rivière de l'Est ist Ste. Rose die nächste Stradt auf der N2. Die Hauptstadt der Kommune im Nordosten des Vulkanmasifs ist für Tpursiten selbst eher uninteressant. Auf der Durchfahrt fällt höchstens der alleinstehende Turm der Kirche in Ste. Rose an der linken Straßenseite auf. In der Umgegend von Ste. Rose gibt es aber
einige lohnenswerte Stopps. |
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Etwas weiter Richtung Südosten kommt man durch den Ort Piton Ste. Rose.
Bekannt ist die kleine Ortschaft durch den Ausbruch des Piton de la Fournaise im April des Jahre 1977. Die Lava ergoss sich damals in nordöstlicher Richtung den Bergrücken vom Fournaisen hinab und zerstörte ca. 30 Häuse in Piton Ste. Rose. Wie durch ein Wunder machte der glühende Fluss nach erreichen der Kirche kurz vor dem Altar hat. Seitdem heisst die Kirche Notre Dame des Laves und der Ort wurde als Touristenattraktion in vielen Reiseführern vermerkt. Nur wenig weiter auf der Küstenstraße geht links
eine Straße ab zum Pointe des Cascades am Kap Anse des Cascades.
Die Straße führt hinunter zur wilden Lavaküste. |
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Dort befinet sich ein großer Parkplatz und eine riesige Wiese mit Voaco-Bäumen, die zum Picknicken einlädt. Ausserdem befindet sich dort ein kleiner Hafen und ein Restaurant. Es lohnt sich nach dem Restaurant rechts zum Berg hin zu laufen. Hier befinden sich einige kleinere Kascaden, u.a. ein diffuser kleiner Wasserfall, an dem es wild verwuchert blüht und grünt... Die Wege an der Küste laden zu einem Spaziergang an der tosenden Küste ein. Wer lauffreudig ist, kann der Küste entlang gehen und trifft nach ca. einer Stunde auf das zurklüfte Kap Pointe Lacroix. Dort kann man erahnen, welches Naturschauspiel sich
im 1977 ereignet hat, als die glühende Lava sich ins Meer ergoss... |
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Fährt man weiter - die N2 führt nun direkt in den Süden - wird man Zeuge weiterer vulkanischer Naturphänomene... Verschiedene Ausbrüche des großen Vulkans, an deren östlicher Flanke wir uns hier befinden haben sichtbare Spuren hinterlassen. Nach Bois Blanc sieht man links der Straße Autos stehen. Hier befindet sich ein improvisierter Haltepunkt, an dem auch Souveniers verkauft werden. Bis zu diesem Punlt hat sich die Lava vom Ausbruch im Januar 2002 ergossen. Am Ende der alten Straße verkauft heute ein
findiger Réunionaise warmes zum Essen... |
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Es lohnt sich (nur mit gutem Schuhwerk!), auf die dunkelbraunen Lavamassen hochzusteigen und sich einen Überblick zu verschaffen, wie der Fluss der Lava den vergleichsweise flachen Rücken des Piton de la Fournaise herabgelaufen sein muss. Deutlich zu erkennen an der dunkleren Farbe der Lava. In Richtung Meer sieht man genau, wo die flammenbringende Masse halt gemacht hat. Von einem zum anderen Meter blieben die Büsche und Bäume fast unbeschädigt und dahinter steht die grüne Natur friedlich als wäre nichts passiert. Trotzdem verläuft genau hier im Foret Domaniale du Grand Brulé die Grenze zwischen Leben und Tod. Auf der weiteren Fahrt gen Süden gibt es noch mehrere interessante Stellen, an denen die Natur ihre Macht in Form von Lavamassen verewigt hat. An einer Stelle - man sieht wieder den alten "überfluteten" Strassenverlauf - wurde durch eine 90°-Kurve die Straße an der Lava entlang geführt und etwas weiter unten dann einfach über die Lava neu geteert. Alternativ hat man die Straße neu durch die Lavamassen verlegt und dazu einen Durchgang durch die Lava gefräst... |
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