![]() |
|||
|
|||
Die Strasse der 400 Kurven in Cilaos auf La Réunion...Bei St. Louis geht auf La Reunion die Bundesstraße N5 in den Cirque de Cilaos von der Küstenstraße ab. Man windet sich durch die Vororte von St. Louis hindurch und nähert sich immer mehr der enger werdenden Schlucht.
Die berühmt berüchtigte Strasse in den Talkessel
hat es in sich. Die ersten Kilometer sind bestens ausgebaut
und machen den Eindruck einer gewöhnlichen deutschen Bundesstraße. Bei einem ca. 800 m langen Tunnel sieht man die Lichter des entgegenkommenden Fahrzeuges erst, wenn man schon 10-20 Meter hineingefahren ist. Nun gilt das recht des weiter eingefahrenen, bzw. das Recht des grösseren. Es hilft also nur der Rückwärtsgang... Ganz zu schweigen von den offiziell 400 Kurven, durch die man sich in den langen 36 Kilometern bis zum Ort Cilaos im gleichnamigen Kessel winden muss. Reunion ist etwas besonderes... :-) Die Strasse wurde teilweise in den Berg gesprengt, die Tunnel sind aus dem nackten Stein gehauen und an der Stelle, an der sich die unteren und oberen Bautrupps verpasst haben gibt es eine 360° Kurve... Noch im 19. Jahrhundert war der Kessel weitestgehend
unzugänglich und war als der Ort, den niemand verlässt als Rückzugsgebiet
entlaufener Sklaven bekannt. |
|||
Es ist ein richtiges kleines Abenteuer, Und das obwohl wir an diesem
Tag in Plaine des Palmistes morgens um 4.00 Uhr aufgestanden,
auf den Fournaise hochgefahren und dort 7 Stunden gewandert
sind... CilaosAuf der Fahrt nach Cilaos passiert man einige kleine Dörfer. Die erste grössere Siedlung ist dann das ca. 5.000 Einwohner zählende Cilaos. Der Ort wurde
Mitte des 19. Jahrhunderts gegründet, als man dort Thermalquellen
entdeckte. Auf einem Fussweg wurden Kurgäste in dieser Zeit
in Sänften dorthin hochgetragen. Wer im Cirque Cilaos wandern möchte, dem sei die Landkarte Saint Pierre und Cirque Cilaos empfohlen. |
|||
Uns hat der Ort sehr gut gefallen. Er ist
lebendig, hat Charm und ist touristisch, aber nicht zu sehr. Wir waren jedenfalls im Oktober gerade zum Linsenfest dort. Cilaos gilt als Hochburg für den Linsenanbau. Und wirklich, wir haben selten so gute Linsen gegessen wir dort! Ausserdem ist Cilaos der ideale Startpunkt für die Erkundung des Cirques. Viele Wanderziele u.a. die Königswanderung bzw. das Trekking zum Piton de Neige, sind direkt von hier zu erreichen. Unser Hotel, das Les Cenets etwas abseits
der Ortsmitte, ist sehr zu empfehlen. Es gehört der Mercure-Kette
an und hatte mit seinen 3 Sternen schon gehobenen Standard.
Ein Doppelzimmer mit Frühstück kostet hier allerdings auch immerhin
ca. 80 € |
|||
die Wanderung zum Aussichtspunkt La Roche MerveilleuseEine schöne Kurzwanderung direkt von Ciloas aus ist die Wanderung zum Aussichtspunkt La Roche Merveilleuse. Sie bietet oberhalb vom schön liegenden Städtchen Cilaos eine schöne Aussicht auf die Stadt und die umliegende Bergwelt der Cirque Cilaos. Länge: ca. 2 Stunden Art: Hin- und Rückweg Schwierigkeit: 2/5 (ca. 200 Höhenmeter) Gefährlichkeit: 1/5 (guter Wanderweg ohne
gefährliche Stellen) Einstieg: bei den Thermen am Ortsausgang von Cilaos (hinter der Kirche) Anfahrt: die Straße der 400 Kurven nach Cilaos
und auf der Hauptstraße/Fußgängerzone (Rue du Père Boiteau) weiter
durch den Ort. zu beachten: relativ zeitig losgehen, dass man noch etwas von der Aussicht genießen kann die Wanderung: der Pfad beginnt gibt beschildert an der Therme von Cilaos. Von dort an geht es stetig bergauf. Markiert ist der Weg (wie der hier verlaufende GR1) weiß/rot. Nach einigen Minuten tangiert man einen Park- und Picknickplatz.
Ein weiterer
Einstieg zum Wanderweg. Nach weiteren knapp 10 Minuten geht der Weg zum
Roche Merveilleuse rechts ab weiter bergauf. Der GR1 läuft hier weiter
Richtung Bassin bleu. Nun geht es tw. in Serpentinen weiter bergauf. Man quert zwei mal einen Feldweg, wobei der Weg einmal etwas weiter links weitergeht. Insgesamt geht es ca. eine ¾ Stunde mehr oder minder stark bergauf. Die letzte ¼ Stunde geht dann etwas bergab, bis der Weg auf einen befestigten Feldweg trifft. Geht man hier rechts, geht der Weg sogleich in eine Teerstraße über. Einige Meter weiter sieht man schon links einige Meter höher das Geländer des Aussichtspunktes am "Roche Merveilleuse". Leider ist die Teerstraße auch Zufahrtspunkt zum Aussichtspunkt, so dass man durchaus vor den Treppen zum Aussichtspunkt einem Kleinbus gegenüber stehen kann. La Sentier de Decouverte du Millieu Forestier Wem diese Wanderung zu wenig ist für den angefangenen Tag, der kann noch den am Roche Merveilleuse beginnenden Rundweg "La Sentier de Decouverte du Milleu Forestier" anschließen. Eine Tafel der Teerstraße am Roche Merveilleuse zeigt den Verlauf des Weges, der gut markiert ist und ca. 1½ Stunden erfordert. Rückweg zu den Thermen Um wieder zum Auto an den Thermen
zurückzukehren geht man den gleichen Weg wieder zurück. Wer noch Puste
hat, kann an der Wegkreuzung ¼ Stunde vor den
Thermen rechts gehen ("Bassin bleu"). Der Weg verläuft auf
gleicher Höhe am steil abfallenden Berg entlang bis zu einer kleinen
Felsschlucht, an der man ein kleines Bächlein überquert. Alternativ zum Sentier de Decouverte
du Millieu Forestier bietet sich nach der Tour zum Roche Merveilleuse eine
zweite sehr schöne und interessante Tour zum beeindruckenden Wasserfall
Bras Rouge an: die Wanderung zur La Cascade de Bras RougeEine weitere sehr empfehlenswerte Wanderung, die direkt bei Cilaos beginnt ist die Wanderung zur Cascade de Bras Rouge. Der Wasserfall hat eine eigene Charakteristik und ist etwas besonderes. Länge: ca. 2 Stunden Art: Hin- und Rückweg Schwierigkeit: 2/5 (ca. 200 Höhenmeter) Gefährlichkeit: 2/5 (direkt am Wasserfall ist das Tableau glatt und rät zur Vorsicht) Einstieg: bei den alten(!) Thermen am Ortsausgang von Cilaos (unterhalb der neuen Therme), ca. 2 km vom Einstiegspunkt zur Tour zum Roche Merveilleuse Anfahrt: die Straße der 400 Kurven nach Cilaos
und auf der Hauptstraße/Fußgängerzone (Rue du Père Boiteau) weiter
durch den Ort. Weiter aus dem Ort heraus, an der Kirche vorbei. Direkt vor
den (neuen) Thermen geht die Straße links ab zu den "Sources
Thermales" den Berg hinunter. Nach einigen sehr engen Serpentinen
quert man am tiefsten Punkt eine Brücke. zu beachten: man kommt an der Abbruchkante des
Wasserfalls heraus. Da der Fels hier abgeschliffen ist und es ca. 50m
steil die Schlucht hinab geht, gibt es hier einige gefährliche Stellen.
Besser nicht "rumklettern"! die Wanderung: der Pfad beginnt von den
Thermen kommend auf der gegenüberliegenden Straßenseite und führt zwei
drei Minuten den bewaldeten Hang hinunter. Am Rand der Schlucht trifft er
sogleich auf den von Maison du tourisme in Cilaos kommenden GR 2, der
wiederum weiß/rot markiert ist. Wir folgenden dem schönen Pfad rechts
"schluchtauswärts", obwohl der Weg links sofort einen Ausblick
auf eine schöne kleine Wasserfallkette freigibt. Obwohl der Weg ständig an Höhe verliert ist er bequem zu laufen. Er schlängelt sich an der rechten Berghälfte entlang und gewährt des öfteren Ausblicke auf das ca. 100m tiefer liegende steinige Bachbett des im (Süd-)Frühjahr und Sommer nur wenig Wasser führenden Bras des Etangs.
Zwischendurch hört und sieht man weitere kleine
Cascaden, die sich im Tal bemerkbar machen. Nach gut 30 Minuten geht es
dann etwas kurz etwas steiler begab und nach ca. 40 Minuten quert man ein
kleines Rinnsal mit einem Wasserbecken. Ist man etwa eine ¾ Stunde
gewandert beginnt der kurze finale Abstieg zum Wasserfall. Das Gefühl in der Mitte des Wasserfalls zu stehen kann haben, wer ein paar Meter zur Mitte der Schlucht läuft und dann links vom Wasserverlauf auf den Wasserfall zugeht. Aber Vorsicht! Die Felsen sind glattpoliert, der Felsen wird zur Kante hin immer steiler und ist im Besonderen bei Nässe zu meiden! Ein Ausrutschen hätte hier fatale Folgen! Wer den besten Blick auf das ca. 40m
tief fallende Wasser ergattern möchte, der geht gleich
links dem Berghang entlang, bis es nicht mehr ohne klettern weiter geht. Von
hier sieht man den etwas versteckten Wasserverlauf und die Schlucht, die
nach dem Wasserfall deutlich enger und "einige Etagen" tiefer
weiterverläuft. Etwas oberhalb der Wasserfalls auf der anderen Seite der Schlucht befinden sich einige Becken, in denen man sich bei Bedarf - in sicherer Entfernung zur Abbruchkante des Wasserfalls - erfrischen kann. Egal wo, es ist ein Platz, um ein kleines Picknick abzuhalten und die Aussicht zu genießen. Außer den Wanderkollegen, die sich ggf. noch am Wasserfall aufhalten, hört man nur das Wasser und evtl. einige Vögel. Ein idyllischer Platz. Der Rückweg verläuft geradewegs
so, wie wir gekommen sind, d.h. die ca. 150 Höhenmeter sind nun wieder
nach oben zu überwinden. Piton de Neige, höchste Erhebung von La RéunionVerlässt man Cilaos in nördlicher Richtung auf der D241, erreicht man nach einigen Kilometern den Startpunkt für die Wanderung zum Piton de Neige, dem mit 3.069m höchsten Berg von La Reunion und des gesamten indischen Ozeans. Die Zweitagestour ist nicht einfach, richtiges Trekking. Man muss u.a. 1.700 Höhenmeter auf und ab bewältigen, sehr früh aufstehen und frühzeitig einen Platz auf der Caverne Defour reservieren, der einzigen Schutzhütte, wo man übernachten kann. Diese Königswanderung auf La Reunion haben wir uns ebenfalls auf das nächste Mal aufgehoben. Wer sie machen möchte, sollte sich im Maison de la Montagne in St. Denis oder in Cilaos informieren und wie gesagt frühzeitig die Übernachtung in der Caverne Defour buchen. |
|||
|
|||
|