Landkarte und Sehenswürdigkeiten auf La Réunion | |||
Reiseführer La Réunion - St. Denis und der Norden
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St. Denis - Hauptstadt auf ReunionRéunion's Hauptstadt im Norden ist durchaus sehenswert. Die quirlige 120.000 Einwohner zählende Stadt besitzt eine schöne Fußgängerzone, eine Meerpromenade und zahlreiche weitere Sehenswürdigkeiten.
Ihren Charme bezieht die Stadt Saint Denis wohl auch aus ihrer Größe. Zum einen ist sie Hauptstadt mit allen wichtigen Ämtern und kulturelles Zentrum der Insel, zum anderen aber auch immer noch Provinzstädtchen mit vielen kleinen Läden, Restaurants und Essensständen. Die ersten Steinhäuser der Stadt gehen auf die Mitte des 18. Jahrhunderts zurück, noch lange bevor die Stadt durch den buhmenden Zuckerrohr- und Duftstoffhandel an Bedeutung gewann. Die kreolischen Villen und der Wohlstand kam mit dem 19. Jahrhundert. Doch nach den beiden Weltkriegen und Malariaplagen brauchte kaum mehr jemand die Süß- und Duftstoffe vom fernen Süden und St. Denis verarmte zusehends. Erst in den letzten 20 Jahren nimmt die Stadt am wirtschaftlichen Aufschwung wieder teil und präsentiert sich heute fast so stolz wie in ihrer besten Zeit. Einen Stadtrundgang beginnt man in St. Denis am besten dort, wo man
einen Parkplatz findet... :-) |
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Ein guter Anfang für einen Rundspaziergang ist z.B. die Fußgängerzone Rue Maréchal Leclerc oder der Treffpunkt der Stadt am Barachois, bei den Kanonen am Meer. |
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Am Barachois von St. Denis befinden sich neben den markanten auf das Meer hinausgerichteten Kanonen auch ein Denkmal für den frz. Luftpionier Roland Garros, der auf Réunion geboren wurde. Im zu Ehren heißt auch der ca. 5km östlich der Stadt gelegene Flughafen Roland Garros oder auch Gillot. An der Promenade treffen sich vor allem am Wochenende viele Einheimische zum Café Trinken, Boole Spielen oder zum Unterhalten.
Auf der gegenüberliegenden Seite der Hauptstraße befindet sich etwas links das für Touristen wichtige Maison de la Montage. Hier (und nur hier!) kann man Übernachtungen auf den zahlreichen Berghütten (Gites) in der Bergregion buchen. Man informiert sich hier, welche Wanderwege derzeit geschlossen sind, bespricht mit den französisch und englisch sprechenden Angestellten die geplante Route, bucht und bezahlt(!) die notwendigen Übernachtungen gleich vor Ort. Weitere Informationen siehe Rubrik "Wandern..." Am westlichen Ende des Barachois, hinter der Av. de la Victoire, befindet sich das älteste Gebäude der Insel, das Hotel de la Préfecture. Der Gouverneurspalast ist ein klassizistisches Gebäude, das im 18. Jahrhundert aus ehemaligen Lagerhallen der Ostindien Kompanie errichtet wurde. Weiter auf der Av. de la Victoire, die bald in die Rue de Paris übergeht, trifft man nach wenigen hundert Metern links auf die schlichte Cathédrale Ste. Marie, die Anfang des 19. Jahrhunderts erbaut wurde. Auch auf der anderen Straßenseite finden sich ältere Bauwerke wie das ehemalige Universitätshauptgebäude, das Gebäude der Inselverwaltung (Préfecture) sowie das wohl sehenswerteste Gebäude der Stadt, das alte Rathaus (Ancien Hotel de Ville). Als Mitte des Kreisverkehrs fungiert davor die Siegessäule zum Gedenken der gefallen Soldaten des 1. Weltkrieges. Wenige Hundert Meter weiter befindet sich in der ehemaligen Bischofsresidenz (Rue de Paris 28) das Musée Léon Dierx, das neben seinen eigenen auch Werke von Picasso, Chagall oder Gaugin ausstellt. Der Eintritt ist frei(?). |
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Geht man die Rue de Paris weiter in Richtung Süden von St. Denis, triff man auf der gegenüber der Rue de Général de Gaulle auf den ca. 6 ha großen Stadtgarten, den Jardin de l'Etat. Dieser wurde im 18. Jahrhundert errichtet, um Pflanzen, die aus aller Welt importiert worden, auf Réunion zu "akklimatisieren".
Heute lädt der Park ein, unter Tamarinden oder Brettwurzelbäumen eine schattige Rast zu machen. Im Park befindet sich auch das sehenswerte Museum d'Histoire naturelle, das u.a. den ausgestorbenen geglaubten Quastenflosser ausstellt. Um nun wieder ins Zentrum bzw. auf die Fußgängerzone von St. Denis zu kommen, geht man am besten zurück auf die Rue du Général de Gaulle. Diese geht man rechts, bis zwei Querstraßen weiter links die Rue Juliette Dodu abgeht, eine geschäftige Ladenstraße in der auch ein schönes Hotel liegt: Nach etwa 500m kommt man auf die Fußgängerzone, die Rue du Maréchal und biegt rechts ab. Auf der linken Straßenseite fällt gleich der eigentümlich schlanken Turm der Grande Mosque auf, dem wichtigsten islamischen Haus der Insel. Das bunte Treiben auf der Fußgängerzone lädt ein zum Schlendern, Umsehen, Kaufen und Häppchen Nach einem Rechtsknick läuft die Straße weiter Richtung Petit marché.
Kurz vorher befindet sich auf der Rückseite des Gebäudekomplexes auf der
rechten Seiten die chinesische Pagode Guan-di. Obwohl einen in östlicher Richtung nur noch 200m vom Meer trennen ist es besser, den Weg zurück zum Barachois durch die Stadt zu nehmen, da es dort keinen Fußgängerweg gibt. Z.B. in dem man wieder zurück zur Querstraße Rue Juliette Dodu und dort rechts geht... |
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Oberhalb von St. DenisOberhalb von Saint Denis liegen einige weitere Orte,
eingebettet in die Ausläufer der Berge, z.B. La Montage, Le Brule,
Rivière des Pluies oder La Bretagne. Durch diese Orte führen auch die Anfahrtswege für
einige Wanderungen an der Nordküste, u.a. |
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die Wanderung zur Cascade du ChaudronEine schöner Halbtagsausflug im Norden ist die Tour zu den Chaudron-Wasserfällen. Das schwierigste ist den Einstieg zur Wanderung zu finden. Die Wanderung eignet sich gut, um sich einzulaufen und ein Gefühl für die Vegetation und die klimatischen Bedingungen auf der Insel zu bekommen. Länge: 2-3 Stunden Art: Hin- und Rückweg Schwierigkeit: 2/5 (kaum Höhenänderungen) Gefährlichkeit: 3/5 (steile Abhänge und tw. aussätzige Stellen, Tunnel) Einstieg: bei La Bretagne, etwas südöstlich von St. Denis Anfahrt: auf der Nordautobahn Richtung St. Denis
bis zur Abzweigung zum Flughafen. In die entgegengesetzte Richtung geht
die Straße nach La Bretagne (Grobrichtung Rivière des Pluies). Die
Straße geht bald rechts über die Brücke und dann links den Berg hoch
bis nach La Bretagne. Weiter den Ort hoch bis zum Kreisverkehr, hier
rechts, links weiter den Berg hoch ("Cascade de Chaudron"). Das Auto kann man leicht in der Nähe am Straßenrand parken.
Hier, d.h.
hinter der Waschstelle, beginnt der Wanderweg sehr unscheinbar. Ist aber
danach nicht mehr zu verfehlen! zu beachten: Taschenlampe mitnehmen (50 m dunkler
Tunnel sind zu durchqueren!) die Wanderung: Der Weg beginnt nach den Stufen der Waschstelle rechts und folgt kurz einem Zaun. Der Weg verläuft immer gesäumt von einer Vielzahl Pflanzen. Teilweise ist dies ganz schön eng. Wer nicht ab und an von Pflanzen (bis hin zu Agaven) gekitzelt werden möchte, sollte evtl. lange Hosen anziehen. Rechts bietet sich alsbald ein Ausblick auf das einige
Hundert Meter tieferliegende Tal und im Rücken verschwindet im enger
werdenden Tal langsam der Blick zurück Richtung St. Denis. |
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Nach einer knappen ¼ Stunde kommt man an eine Abzweigung. Der Weg geradeaus führt zu einer gesperrten Brücke und so muss man den abfallenden Weg entlang der Wasserleitung rechts nehmen. Nach insgesamt ca. einer halben Stunde steht man unverhofft zum besagten Tunnel. Eine Durchquerung entlang der Wasserleitung ohne Taschenlampe ist zwar wohl möglich, aber sicher nicht ratsam. Im Tunnel befinden sich immer wieder matschige Stellen und es stehen einige Felsen von der Deckenwand ab. Anschließend verläuft der Pfad weiter durch dichte Vegetation, riesige Agaven und Büsche machen den Weg oftmals zu einer dichten grünen Allee. Im Rücken sieht man nun St. Denis nicht mehr, dafür bietet sich nach vorne der erste Blick auf den Felseinschnitt der ca. 300 m hohen Cascaden, die man nach insgesamt einer guten Stunde erreicht. Besondere Vorsicht gilt jedoch den letzten 100 Metern! Der Weg wurde hier vor einiger Zeit betoniert und mit einem Geländer versehen. Von letzterem ist durch Steinschlag nicht mehr viel übrig und so sollte man sich beim Balancieren zwischen schmalem Weg und Wasserleitung gut konzentrieren. Nun steht man vor dem ersten Becken
und sieht weiter hinter das große Becken des Hauptwasserfalls. Prinzipiell
führen zwei Wege hinüber zum großen Becken. Gleich rechts über die
(nassen!) Steine rüber auf die andere Seite oder links am kleinen Becken
den Berg entlang vorbei (Kettern ist angesagt!). |
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Da uns (zumindest an diesem Morgen) beides zu gefährlich war machten wir am vorderen Becken ein kleines Picknick und hörten dabei den einen oder anderen Stein, der mit einem lauten "Platsch" ins große Becken plumpste. Nach ca. 10 Minuten hatten wir und zwei gerade ankommende Franzosen großes Glück, als ein kleiner Felsbrocken dem einen ca. 2 Meter am Kopf vorbeiflog! Nach unserem Picknick machten wir uns auf den Rückweg. Hier gibt es leider keine Variationen. Man muss genau denselben Weg wieder zurückgehen. Aber man sieht bestimmt noch viele Einzelheiten, die einem beim Hinweg entgangen sind! Im mittleren Norden der Insel gibt es noch weitere
schöne Wandertouren. Leider sind wir auf unserer Tour nicht mehr dazu
gekommen. Hier also noch zwei Wandervorschläge... |
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die 1 bis 2-Tages-Wanderung zum Aussichtsberg La Roche EcriteAuch auf der IGN-Karte Saint-Denis Landkarte Cirque Salazie und Mafate befindet sich sowohl der Anfahrtsweg, als auch die Tour zum 2.277m hohen La Roche Ecrite. Der Einstiegspunkt ist oberhalb des Dorfes Le Brule. Über eine Fortstraße ist der Parkplatz am Mamode Camp auf knapp 1.200 m zu erreichen. Von hier geht es durch üppige Vegetation in gut 2 Stunden Hier bietet sich eine Übernachtung an (vorher im Maison de la Montagne reservieren und über den Zustand des Weges erkundigen!), damit man am nächsten Morgen sehr früh zu den letzten 1 bis 2 Stunden zum Gipfel aufbrechen kann. Für den Rückweg gibt es einige Varianten, z.B. vorbei am Mare aux Cerfs oder an der Caverne de Soldats. Im Dumont Réunion ist die Wanderung zum Roche Ecrite verhältnismäßig gut beschrieben. Wir haben die Tour aus Zeitgründen leider nicht mehr machen können... :-( |
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die Wanderung zum Bassin du DiableEine weitere Wanderung im Norden, für die es uns nicht mehr gerreicht hat ist die Halbtagestour zum Bassin du Diable, dessen Weg man über die Straße nach Bellepierre oberhalb von St. Denis erreicht. Die Wanderung ist ebenfalls komplett auf der IGN-Karte Saint-Denis Landkarte Cirque Salazie und Mafate eingezeichnet. Allerdings sollte man sich auch hier vorher über den Zustand des Weges im Maison de la Montage erkundigen, da uns zu Ohren gekommen ist, dass der Pfad derzeit gesperrt sein könnte... Eine kurze Beschreibung der Tour befindet sich auch im Dumont Reiseführer La Réunion. Fährt man auf der N1 weiter im Uhrzeigersinn um die Insel
liegt links bald der |
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Aéroport Roland Garros auf La ReunionWie schon angesprochen liegt in Gillot - etwa fünf Kilometer östlich der Hauptstadt St. Denis - der internationale Flughafen von La Réunion, Roland Garros. Täglich landet mindestens eine Maschine der Air France in Réunion. Außer der nicht in Deutschland buchbaren Air Liberté fliegt nur noch Air Mauritius die Insel an. Auf dem Gelände befinden sich mehrere Mietwagenagenturen und Läden sowie ein Postamt und ein Informationsbüro. Um nach St. Denis zu kommen kann man eines der teuren Taxis verwenden oder zwischen 7.30 und 20.00 Uhr einen der hin und her pendelnden Busse verwenden. Ste. Marie und Ste. SuzanneNur wenige Kilometer weiter in Richtung Osten kommt man
nacheinander in die Ortschaften Ste. Marie und Ste. Suzanne. Hier lässt
die flachere Landschaft zur Zuckerrohrernte den Einsatz von Maschinen zu.
Viele Zuckerrohrbauern leben trotz des mehrfach subventionierten
Zuckerrohranbaus mehr schlecht als recht vom Zuckerrohr. |
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Es gibt nur zwei große Fabriken, die zu einem vorgegebenen Preis das Zuckerrohr nach Paris verkaufen. Dieser Preis liegt weit über dem Weltmarktpreis, hilft aber viele Arbeitsplätze auf Réunion zu erhalten. Eine weitere
Sehenswürdigkeit im Norden liegt bei Ste. Suzanne, ca. 10 km östlich von
St. Denis. Die Wasserfälle mit dem berühmten Namen Cascade Niagara. Cascade Niagara auf ReunionHier gilt es keine große und anstrengende Wanderung zum Wasserfall zu machen, sondern nur die Straße zu den Kaskaden zu finden. Was sich für uns als nicht einfach herausstellte. Man fährt von St. Denis kommend auf derN2 bis zur Ausfahrt kurz nach Ste. Suzanne. Man kommt auf einen Kreisel und fährt unter der Hauptstraße Richtung Meer und dann links nach Ste. Suzanne rein. Kurz nach einer kleinen Brücke geht eine kleine Straße scharf links rein. Hier steht schon ein kleines Schild "Cascade Niagara". Nach etwa einem Kilometer(?) kommt nach einer Linkskurre eine unscheinbare Abzweigung nach rechts, ein gut autobreiter geteerter Weg. Links findet man auch sehr weit oben an einem Masten ein Hinweisschild "Cascade Niagara". ( Kommt man an einem kleinen See vorbei ist man an dieser unscheinbaren Abzweigung vorbei und ca. 500m zu weit gefahren!) Hat man diesen geteerten Weg, der anfangs wie eine schmale Zuckerrohrallee anmutet, gefunden, ist es noch ca. ein Kilometer bis zum Parkplatz beim Wasserfall. Der Wasserfall ist auch im Südsommer ansehnlich und fällt
auf Breiter zuklüfteter Fläche etwa 25m tief in das große vorgelagerte
Becken, das trotz dem rutschigen Rand auch zum Schwimmen einlädt. Auf der
anderen Seite des Wasserfalls findet sich eine üppige Vegetation, die
tropisch anmutet. Der Platz lädt jedenfalls zum verweilen ein (hat man
ihn mal gefunden :-). St. André auf La ReunionWieder etwas weiter östlich, im Mündungsgebiet des Rivière du Mat - dem Ausfluss des Cirque de Salazie - befindet die größte Stadt im Nordosten der Insel. Sie wenige Kilometer weg von der Küste und zählt etwa 40.000 Einwohner von denen auffallend viele indischer Herkunft sind. Ihr Vorfahren wanderten hauptsächlich im 19. Jahrhundert aus, um als Vertragsarbeiter beim Zuckerrohranbau Arbeit zu finden. Sehenswert sind am nordwestlichen Stadtrand der Stadt der farbenfrohe Temple Tamoul und das Maison de la Vanille, das sich in einer schönen kreolischen Villa in der Rue de la Gare befindet und montags geschlossen hat.
Bras-PanonDie kleine Ortschaft südlich von St. André ist eigentlich nur wegen der dort ansässigen Vanille-Kooperative (Cooperative de Vanille) bekannt. Sie befindet sich am östlichen Ortsausgang und verarbeitet über 90% der Vanille-Ernte der Insel. Täglich außer sonntags kann man hier zusehen, wie die ursprünglich aus Mittelamerika stammenden Kapselfrüchte der kletternden Orchideenart hier veredelt werden. Immerhin kommen fast 10% der Weltproduktion der natürlichen Vanille aus Réunion. Jedoch muss auch hier vom französischen Staat kräftig subventioniert werden, da der Weltmarktpreis nicht zuletzt wegen der künstlichen Vanille-Aromastoffe lange keinen Pflanzer mehr ernähren kann. |
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Salazie - Cirque der Wasserfälle
auf Reunion |