El Golfo - das fruchtbare Tal... |
Reisebericht El Hierro, Kanaren |
Es ist umgeben von vielen Lavahängen, an denen die Weinreben besonders gut gedeihen, hier wächst der beste Wein von El Hierro. Im Dorf selbst gibt es wenig, was Besucher anzieht. Uns ist nur die Dorfkneipe positiv aufgefallen, da wir dort gut gegessen haben. Dennoch lohnt es sich nach Sabinosa zu kommen. Zum einen führt die Straße durch den Ort weiter zum Pozo de la Salud, einem weiteren Badeort und Gesundheitsbrunnen und der Küste entlang weiter zum Playa del Verodal, einem der wenigen kleinen Sandstrände der Insel. Zum anderen kann man im Ort eine schöne Wanderung beginnen.
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Von Sabinosa über Las Casillas zur Mirador de Bascos. Ausgangspunkt der etwa vierstündigen Wanderung ist die gegenüber des Plazas steil den Hang hinaufgehende Straße, an der oberhalb des Friedhofs bald ein Weg zum camino dehesa" rechts abgeht. Der Weg schlängelt sich ziemlich steil den Hang hinauf. Die Häuser von Sabinosa sind bald nur noch als kleine weiße Flecken zu erkennen.
Der Weg führt uns durch alle Vegetationsstufen, die El Hierro zu bieten hat. Findet man anfangs nur Buschwerk, sieht man ab ca. 500 Höhenmetern mehr saftige Gräser und zunehmend mehr grüne Sträucher, bis man sich kurz vor erreichen der Plattform Las Castillas fast durch dschungelartigen Wald bewegt.
Nach knapp zwei Stunden erreicht man zuerst bizarre Felsformationen und dann den besagten Platz, den man auch ein Fahrweg aus der Dehesa erreichen kann. Zum ersten Mal kann man "hinter" den Bergkamm sehen und genießt die Aussicht auf die steil abfallende Nordküste und die sich nun links im Westen ausbreitende Dehesa. Eine gänzlich andere Landschaft wie bisher auf dem steilen Weg ab Sabinosa!
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Zum Mirador de Bascos gelangt man nun, wenn man rechts entlang des Abgrundes auf den auffälligen Felsen in nordwestlicher Richtung weiter zugeht. Ein fest definierter Weg ist hier nur am Anfang auszumachen. Geht es anfangs noch den abfallenden Klippen entlang, entfernt man sich von diesen später mehr, überwindet mindestens einmal ein kleines Steinmäuerchen und spaziert an einem Pinienwäldchen vorbei. Keine Angst: man wird etwas später in jedem Fall vom steinigen Fahrweg, der zum Mirador de Bascos führt "aufgefangen" und geht das letzte Stück zum Aussichtspunkt rechts fast Richtung Norden entlang dieses Weges.
Bei gutem Wetter hat man vom Mirador eine tolle Sicht auf das westlich liegende Golftal sowie die nord- und nordöstlich liegende Punta de la Sal sowie das Gebiet El Sabinar. Im Peter Mayer Reiseführer El Hierro wird mit Wanderung 13 eine andere Rückvariante beschreiben, die zusätzlich noch zu einem Wahrzeichen der Insel führt, das man so oder in anderer Weise gesehen haben sollte, dem Wacholderwald von El Sabinar.
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Das Wort Wald ist zwar stark übertrieben, doch haben uns die knorrig alten und wahnwitzig gebogenen Wacholderbäume wirklich beeindruckt. Licht stehen sie auf einem Gebiet von mehreren Quadratkilometern. Man läuft nach El Sabinar nicht denselben Weg zur Las Castillas zurück, sondern wandert auf dem Fahrweg weiter, bis rechts ein schlechter Fahrweg nach El Sabinar abgeht. Wer noch Kondition hat, kann auf dem Rückweg auch noch die Schutzpatronin der Insel in der Santuario de la Virgen de los Reyes besuchen. Alternativ ist die Santuario de la Virgen de los Reyes, El Sabinar und der Mirador de Bascos auch über die einzige durch die Dehesa führende Straße bzw. den schon erwähnten etwas holprigen Fahrweg zu erreichen.
Wie anfangs erwähnt, lohnt es sich allein wegen des Playa de Verodal in den äußersten Nordosten der Insel zu fahren. Schwarzroter Sandstrand, eine imposante Bergkulisse und wenige Strandbesucher machen die Mühe mehr als wett. Jedoch sollte man beim Schwimmen vorsichtig sein, es gibt hier sehr starke Strömungen und Winde! Auf unserer Fahrt durch die Dehesa hat uns vor allem der Kontrast von Vulkanhügeln und samtig bewachsenen Landschaften beeindruckt. Dazu kommt die Abgeschiedenheit und Einsamkeit.
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Wer wirklich mal ans "Ende der Welt" fahren möchte, kann dies hier tun, der Faro de Orchilla ganz im Südwesten war Jahrhunderte lang das definierte Ende der westlichen Zivilisation!
Aber Vorsicht, die Piste ist wohl noch ziemlich schlecht, obwohl sich hartnäckig das Gerücht hält, dass am Leuchtturm ein Restaurant entstehen soll... Alles in allem ist die Fahrt von Sabinosa um den Westzipfel der Insel bis zur Santuario de la Virgen de Los Reyes mit dem Abstecher zum Faro eine einsame, landschaftlich beeindruckende, tolle und abwechselungsreiche Strecke, für die man sich mit einigen Zwischenstopps ruhig einen ganzen Tag nehmen sollte.
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