Der Nordwesten der Bretagne mit Finistere, schöne Buchten, Kirchen und reichverzierten Calvaires
Rundreise mit dem Wohnmobil durch die Bretagne in Frankreich
vom 09.05.2009 bis 31.05.2009
Durch die Bretagne unterwegs in Crozon, Morlaix und Roscoff
An Plouezoch vorbei folgen wir den Schildern in die Stadt Morlaix mit 16.700 Einwohnern
und einem Jachthafen.
Das Stadtbild wird von einem monumentalen Eisenbahnviadukt geprägt, das seit Mitte des 19. Jahrhunderts in 58 Metern Höhe in großen Bögen die Straßen überspannt.
Wir besichtigen die Kirche von 1489 und die hübsche Altstadt. Eine kurze Wanderung führt uns empor und
wir können die Stadt mit dem mächtigen Viadukt von oben überblicken.
Wir verlassen Morlaix und bewegen die Räder unseres Wohnmobils der Küste entlang Richtung Roscoff. Unterwegs finden wir einen schönen Rastplatz zur Kaffeepause.
Im Ort Carantec mit nettem Hafen und grünlichen Wasser machen wir einen Fotostopp.
Die Weiterfahrt über St-Pol-deLeon führt uns nach Roscoff. Die hübsche, belebte
Hafenstadt mit 3.800 Einwohnern ist ein vielbesuchter Badeort mit schönen Stränden.
Von Roscoff aus besteht Fährverbindung nach England, nach Irland und zur vorgelagerten Insel Batz. Wir bewundern die Kirche aus dem 16. Jahrhundert mit herrlich filigranem Turm aus der Renaissance-Zeit. Er ist schon von Weitem ein Blickfang.
Wir schlendern am Hafen und auf der langen
Brücke, wo die Schiffe anlegen. Dabei werden wir trotz gutem Wetter von viel Wind mächtig
durchgeblasen.
xxxSt-Thegonnec sowie Guimiliau und Lampaul-Guimiliau
Bei der Rückfahrt Richtung Morlaix benützen wir eine zur Schnellstraße ausgebaute Strecke,
lassen dann Morlaix links liegen und bewegen uns über St-Thegonnec mit reich
ausgestatteter Kirche nach Guimiliau, einem der schönsten Pfarrbezirke der Bretagne.
Guimiliau ist verschwenderisch ausgestattet und besitzt eine reich mit Figuren geschmückte
Eingangshalle sowie eine berühmte Calvaire aus dem 16. Jahrhundert mit 200 Figuren.
Die drei berühmtesten Kirchhöfe der Bretagne liegen hier eng beieinander. Ihre Größe stehen in keinem
Verhältnis zur Größe ihrer Orte. Nach St-Thegonnes und Guimiliau folgt nun Lampaul-Guimiliau, ein Pfarrbezirk und Kirche mit ebenfalls reichem Skulpturenschmuck aus dem
16. und 17. Jahrhundert.
Durch einen Bogen schreiten wir ins Innere der Anlage. Sechs überaus verzierte Altäre schmücken den
Kirchenraum, der von einem Triumphbalken beherrscht wird. Ein Calvaire erhebt sich auf dem
Friedhof.
Sehr beeindruckt verlassen wir die Kirchenstätten in Richtung Lesneven. Auf halbem Weg kommen wir nach St-Derrien. Hier auf dem Wohnmobil-Stellplatz wollen wir heute übernachten.
Wir finden
einen schönen, großen Platz mit WC vor. Nach unserem Abendessen im Wohnmobil bietet sich ein
Abendspaziergang um den kleinen See in der Nähe an. Leider müssen wir wegen Regen abbrechen.
Le Folgoet, Plougastel und Brest in der Bretagne
16.05.2009: Nach einer ruhigen Nacht und Frühstück in St-Derrien fahren wir bei frischem Sonnenwetter in den Wallfahrtsort Le Folgoet und besichtigen die stattliche gotische Basilika Notre Dame mit reich verziertem Eingangsportal und großen Fensterrosen.
Jedes
Jahr im September ist der berühmte Grand Pardon de Notre-Dame in Folgoet Anziehungspunkt
für Gläubige aus der ganzen Bretagne.
Wir tanken in Lesneven unsere Wohnmobile auf und folgen der Straße 770, die wieder ans Meer
führt. Wir kommen vorbei an einem großen Menhire, auf dessen Spitze sich ein Kreuz befindet.
Das Meer erreichen wir bei Brignogan-Plages und Pointe de Puntusval mit schönen Sandstrand und bunten Booten. Auch ein Leuchtturm und nebenan riesige Felsbrocken säumen das Ufer. Wir machen wieder einmal Kaffeepause und halten uns etwas am Strand auf.
Über Kerlouan kommen wir nach Plouguerneau und gleich darauf überqueren einen Fjord, der hier an der Nordwestküste der Bretagne vom Atlantik hereinzieht. Nach Lannilis überqueren wir wieder einen Fjord und fahren vorbei an einzelnen verstreut liegenden Höfen.
Über Ploudalmezeau geht es auf guter Straße hinaus ans Wasser nach Portsall mit kleinem idyllischen Hafen. Portsall war 1978 Schauplatz eines verheerenden Tankerunglückes.
Zur Abwechslung suchen wir in der Nähe von Larret den Menhir Keroustat auf und schon drei
Kilometer weiter warten der liegende und ein stehender Menhire von Kergadiou (9 Meter hoch) auf
uns. Die Menhire, jahrtausende alte Zeugen von einer längst vergangenen Kultur, stehen teilweise mitten
auf einem Acker oder einer Wiese.
An unserer Strecke nach Ploumoguer befindet sich auch noch der Menhir Kerloas, der mit 10 Metern Höhe der größte der Bretagne ist.
In Ploumoguer suchen wir einen Übernachtungsplatz und finden den schönen Stellplatz nahe dem
Sportheim. Der gastliche Ort bietet uns Duschmarken á Euro 1,90 und Duschgelegenheit im Sportheim. Am
schönen Platz übernachten ca. weitere acht Wohnmobile mit uns.
17.05.2009: Bei trübem und windigem Wetter starten wir gut gefrühstückt zum Fischerort und einstiger Seeräuberhochburg Le Conquet mit ca. 2.000 Einwohnern und parken am Hafen. Ihn ziert ein kleiner Leuchtturm. Bei heftigem Wind beobachten wir ein Schiff beim Auslaufen. Mächtiger Seegang läßt die Gischt über dem Schiff zusammenschlagen.
Danach fahren wir ca. 3 Kilometer weiter südlich zum Kap Pointe de St-Mathieu. Diese Landspitze
wird beherrscht von 2 weißen Leuchttürmen und dem Grau der Ruinen eines Klosters sowie der gotischen Stiftskirche St-Mathieu. An dieser wilden Küste bläst heute der Wind zu kräftig, sonst könnten
wir es länger hier aushalten.
Wir verziehen uns wieder ins Wohnmobil und ziehen weiter. Auf Straße 789 geht es durch ländliche Gegend Richtung Brest.
Die Hafenstadt Brest mit ca. 200.000 Einwohnern wurde im 17. Jahrhundert zum größten Kriegshafen Frankreichs ausgebaut.
Hotels in der Bretagne
Hotel Logis Hotel Center in Brest
Im Zweiten Weltkrieg diente sie den Deutschen als Stützpunkt. 1944 wurde Brest von den Alliierten fast vollständig zerstört. Touristisch hat die Universitätsstadt Brest nicht so viel zu bieten. Die Ausnahme ist das spannende Oceanarium, das Meereszentrum mit dem größten Aquarium Europas.
Wir umfahren deshalb Brest und besuchen Plougastel-Daoulas mit einer der schönsten Galvaires der Bretagne. Wie die Galvaire in Guimiliau zieren sie eine Unzahl von
Figuren.
Wir sind hier auf der Erdbeerhalbinsel Plougastel, es ist Erdbeerzeit und wir müssen unbedingt Erdbeeren kaufen. Danach flüchten wir wegen eines Regengusses in ein Cafe.
Auf Straße N 165 sind wir schnell in Le Faou und genießen hier die schönen Ausblicke am Strand.
Weiter führt uns Straße 791 über Tal-ar-Goas nach La Fret und zum Pointe des
Espagnols an der nördlichen Spitze der Halbinsel Crozon. Der Blick fällt genau hinüber zur
Stadt Brest, die allerdings heute im Dunst kaum zu sehen ist. Hier müssen alle Schiffe vorbei,
die Brest anlaufen wollen. Bei einem Spaziergang entdecken wir alte Bunker von 1883, die mit
gelbem Ginster überwachsen sind.
Auf der Westseite der Landzunge geht die Fahrt vorbei an Camaret, dem größten Langustenhafen Frankreichs.
Am Ortsende sehen wir schon von der Straße aus die drei lange Steinreihen. 143 Menhire,
bis zu drei Metern hoch und aus weißem Quarzit, bilden die Alignements de Lagatjar, die neben
der Straße auf einer Wiese stehen. Ihre Anordnung läßt auf eine frühere Kultstätte schließen.
Unser nächstes Ziel ist Pointe de Penhir, dem landschaftlichen Höhepunkt der Halbinsel
Crozon. Wir parken und sind von der Gegend begeistert.
Eine phantastische Aussicht auf wild zerklüftete Felsenküste, Steilküste mit viel Atlantikbrandung und
ein großes Mahnmal sind geboten. Das gischtumsäumte schöne Kap trotzt den Wellen des Atlantiks. Wir
nehmen uns Zeit für einen Spaziergang bevor wir das Kap verlassen.
Die Fahrt geht ein paar Kilometer zurück und über Crozon auf der Straße 887 zum
Wohnmobilstellplatz in Ste-Marie-du-Menez-Hom. Der Stellplatz mit WC liegt an der Straße nach Quimper. In der Nähe wäre ein 300 Meter hoher Aussichtsberg, das Memez Horn, wegen seiner
Aussicht zu erwandern, doch meine Mitstreiter haben heute keine Wanderlust mehr. Nach einem gemütlichen
Abend im Auto sagen wir "Gute Nacht"!
es geht weiter mit dem Südwesten der Bretagne mit Quimper...