Reisebericht Bolivien
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Von La Paz zur bedeutenden Prä-Inka-Stätte Tiwanaku auf knapp 4.000 m Höhe...
keine 100 Kilometer von La Paz befindet sich mit Tiwanaku die bedeutendste Prä-Inka-Stätte von Südamerika im bolivianischen Hochland...
Nachdem wir auf unserer Peru- und Bolivien-Rundreise in 2004 wegen Streiks keine Möglichkeit hatten die UNESCO Weltkulturerbestätte von Tiwanaku zu besichtigen, hatten wir 2008 nun mehr Glück.
Von La Paz aus buchen wir einen Tagesausflug mit dem Bus zu den bedeutendsten Prä-Inka-Überresten bei Tiwanaku oder Tiahuanaco wie sie auch genannt werden. Ca. 8.30 Uhr werden wir vom Sammeltaxi abgeholt und brauchen doch fast eine Stunde, bis wir nach El Alto hoch und dann schliesslich aus La Paz hinauskommen.
Nach 3/4 der Strecke erreichen wir auf knapp über 4.000 m den schönen kleinen Aussichtspunkt Lloco Lloco an dem wir aber erst auf der Rückfahrt kurz halten.
Die historische Stadt Tiahuanaco war von 1500 vor Chr. bis ca. 1200 nach Chr. das religiöse und administrative Zentrum der Aymara-Kultur. Das sind fast 3.000 Jahre! Selbst das Römische Reich überdauerte gerade mal gut 1.000 Jahre. Sie dominierten dabei die gesamte Region rund um den Titicaca-See von der Pazifikküste bis fast nach Argentinien.
Nach knapp 2 Stunden treffen wir an den Ruinen von Tiwanaku ein und bezahlen BS 80.-- pro Person Eintritt.
Wir bekommen dafür eine kurze Museumsführung und werden auch zum größten Monolithen von Tiahuanaco gebracht. Er steht überdacht und ist 9m hoch sowie über 20 Tonnen schwer.
Im Museumsteil dürfen wir alte Keramikgegenständen und Totenschädel aus der Prä-Inka-Zeit bewundern. Die Blütezeit des Volkes von Tiwanaku war von ca. 300 v. Chr. bis 600 n. Chr. Über die C14-Methode wurden einige der Gegenstände bis zurück auf die Jahre 300 v. Chr. zurückdatiert.
Danach dürfen wir auf dem Freigelände die drei Hauptausgrabungsstätten ansehen. Von der bedeutendsten kulturellen Grabungsstätte Boliviens sind jedoch bis heute gerade mal ein gutes Prozent ausgegraben. Es steht den Arbeitern also noch ein gutes Stück Arbeit bevor.
Leider wurde die Grabungsstätte bis ins 20. Jahrhundert von der Bevölkerung als Steinbuch und so viele der historischen Steine als Baumaterial genutzt.
Wir sehen verschiedene Mauern und Ebenen, die zum Teil rekonstruiert werden. Doch am interessantesten ist für uns und die anderen Touristen hier sicherlich die bedeutendste Sehenswürdigkeit der Stätte von Tiwanaku, das antike Sonnentor.
Es ist ca. 3x4 m groß und vermutlich ca. 12 Tonnen schwer. Anfang des 20. Jahrhundert wurde es wieder ausgestellt nachdem es wohl irgend wann nach dem Niedergang von Tiahuanaco umgefallen und in zwei Teile gebrochen war.
Etwas weiter am großen Platz befindet sich ein weiteres markantes Relikt der Prä-Inka-Zeit von Tiwanaku, die Statue des Mönches „el Fraile“.
Die Stele ist ca. 2,50m hoch und noch vergleichsweise gut erhalten. Damit nicht jeder "dran fingert" ist sie jedoch mit einem Zaun geschützt.
Auch auf der Kalasaya-Plattform befinden sich neben dem Sonnentor und der Statue el Fraile auch noch weitere Stelen und verwitterte Fresken. Die Mauern wurden teilweiser restauriert.
Der Aufgang zur Platform von Osten ist gesperrt, da es sich um den Eingang zum Templo de Kalasasaya handelt, einen weiteren großen Monolithen, der als Treppe genutzt wurde.
Direkt neben der großen Platform befindet sich der kleinere versunkene Hof Templete semisubterráneo, in dem drei weitere Stelen stehen und an dessen Wänden einige sehr schön zu erkennende Gesicherte aus den herausstehenden Steinen gehauen wurden.
Nach ca. 2 interessanten Stunden führt uns unser Guide nicht weit entfernt zu einem kleinen Restaurant, wo wir das inkludierte kleine Mittagessen einnehmen dürfen.
Danach geht es über den Aussichtspunkt Lloco Lloco wieder zurück in die chaotische Metropole La Paz.
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