Fahrt zum Serengeti Nationalpark - Mittelpunkt einer Tansania Safari

Reisebericht Tansania - Reisetipps und GPS-Koordinaten für die Safari in den Nationalparks im Norden von Tansania

 
 Die Fahrt zum Serengeti Nationalpark im Norden von Tansania ist das Herz einer Safari in Tansania
 

Nach unserer Übernachtung im schönen Lake Manyara Hotel oberhalb des Nationalparks (GPS-Koordinaten: S3 23.440 E35 49.082 auf 1.206 m) starten wir am Montag 14.09.2009 nach dem Frühstück um 8.00 Uhr zu der längeren Fahrt in die Serengeti. Um dorthin zu kommen muß man am Ngorongoro Gate (GPS-Koordinaten: S3 17.926 E35 35.534 auf 1.763 m) hinter sich lassen und weiter Richtung Norden fahren.

 

Einige Kilometer weiter kann man an einem Aussichtspunkt (GPS-Koordinaten: S3 15.869 E35 34.426 auf 2.206 m) kurz anhalten und bei gutem Wetter den Blick auf den gesamten ca. 600 bis 700 m tiefer gelegenen Ngorongoro Krater geniessen. Wir sind überwältigt und freuen uns schon auf die Safari dort in zwei Tagen.

Das Grab von Michael und Bernhard Grzimek
Das Grab von Michael und Bernhard Grzimek

Bald darauf passiert man auch eine Steinpyramide als Denkmal über dem Grabstätte der Natur- und Tierforscher Michael und Bernhard Grzimek (GPS-Koordinaten: S3 14.949 E35 30.771 auf 2.282 m) die dort begraben liegen. Auf Initiative von Prof. Bernhard Grzimek wurde die Serengeti überhaupt erst als Nationalpark geschützt. Ein wichtiger Meilenstein dazu war der Film "Die Serengeti darf nicht sterben" für die er 1960 in der Kategorie Dokumentarfilm einen Oscar erhielt.

 

Über den höchsten Punkt von 2.455 m geht es wieder hinunter in die Ebene der Serengeti und durch das Land der Massai. Hier im Ngorongoro Nationalpark haben die an die Natur gewöhnten Ureinwohner die Sondererlaubnis im Gebiet des Nationalparks zu wohnen und Vieh zu halten.

Eine Massai-Siedlung in Ngorongoro Gebiet
Eine Massai-Siedlung in Ngorongoro Gebiet

Nach insgesamt etwas 90 Kilometer kommen wir über einen kleinen Abstecher von unserer Route in die Serengeti zur Ausgrabungsstätte und dem Museum von Olduvai (auch Oldupai, GPS-Koordinaten: S2 59.783 E35 21.105 auf 1.488 m). International bekannt wurde die Olduvai-Schlucht durch den Fund zahlreicher Fossilien sowie durch besonders alte Steinzeitwerkzeuge. Zwischen Serengeti und Ngorongoro Nationalpark liegend gilt sie deshalb gilt auch als Wiege der Menschheit.

Die Schlucht selbst ist ein Teil des ostafrikanischen Grabenbruchs und über das ablaufende Regenwasser wurden hier alte Versteinerungen von Tieren offengelegt. So ist dieses Gebiet seit den ersten Expeditionen für Forscher immer wieder interessant.

Die Ausgrabungsstäten an der Olduvai-Schlucht 
Die Ausgrabungsstäten an der Olduvai-Schlucht

Nach dem Besuch im Olduvai-Museum und einer kurzen Pause fahren wir weiter Richtung Norden und erreichen nach weiteren ca. 55 Kilometern das Serengeti Gate Naabi Hill (GPS-Koordinaten: S2 49.968 E34 59.922 auf 1.706 m). Hier müssen wir warten. Eine ganz schöne Schlage hat sich bei der Ausgabe der Einlösung der Tickets gebildet, das Spiru für uns holt.

Das Gate zum Serengeti Nationalpark
Das Gate zum Serengeti Nationalpark

Zudem ist es wichtig genau zu rechnen. Die Tickets und auch die Durchfahrt in Ngorongoro Nationalpark gelten jeweils Vielfache von 24 Stunden. Wer also eine Stunde zu spät ist bei der Rückfahrt zahlt einen vollen weiteren Tag nach.

So bietet es sich an am Naabi Hill auch unsere Mittagspause zu verbringen. Dabei versuchen uns freche Dreifarben-Glanzstare (Suberb Starling) dasselbe zu stibizen. Die vielfach vorkommenden ostafrikanischen Vögel aus der Familie der Stare sind sehr auffällig und viele Touristen, die sie zum ersten Mal sehen sind wie besessen sie zu fotografieren.

Eine bunte Echse am Eingang zur Serengeti 
Eine bunte Echse am Eingang zur Serengeti

Nun folgt eine anstrengende Piste. Sie ist eben, lang und geht gerade aus, d.h. schneller fahren ist angesagt. Allerdings heisst das nicht, dass der schlechtere Feldweg nicht mit Spurrillen und Schlaglöchern gespickt ist. Staub hat es natürlich auch genug und so sieht man jeden Wagen schon Kilometer im voraus.

Wir befinden uns zwar schon im Serengeti Nationalpark, aber die Tierwelt lässt in dieser kargen buschlosen Wildnis auf sich warten.

Die staubige Piste zur Central Serengeti
Die staubige Piste zur Central Serengeti

Ca. 40 Kilometer nach dem Naabi Hill Gate befinden wir uns in der zentralen Serengeti, es tröpfelt ein wenig als wir um 16.00 Uhr an einem Hippo Pool vorbeifahren. Den Nilpferden gefällts.

Wir fahren kurz zum nahem Serengeti Airstrip, wo Spirus für einen Kollegen etwas abholen soll. Kurz darauf sehen wir eine Löwin, die sich gemütlich unter einem Baum räkelt und dehnt.

Nur wenige Minuten später fahren wir wieder an Löwen vorbei. Eine der Löwinnen befindet sich etwa 25 m rechts vor uns, sie setzt sich auf und schaut in Richtung unseres Jeeps. Genauer hingesehen schaut sie etwas links an dem Jeep vorbei. Wir blicken in diese Richtung und sehen etwa 30 m links von uns eine Thomson-Gazelle.

Eine Thomson-Gazelle in der Serengeti  Eine Löwin sieht eine Thomson-Gazelle und geht auf die Pirsch 
Eine Löwin sieht eine Thomson-Gazelle und geht auf die Pirsch

Sie hat die Löwin im Gras nicht gesehen. Ganz lansam richtet sich die Löwin auf und bewegt sich in Zeitlupe und hochkonzentriert in Richtung der Gazelle. Wir sind mucksmäuschenstill und trauen uns kaum zu atmen. Leider bewegen sich beide etwas weg von uns, aber wie können die Löwin trotzdem gut beobachten.

Ich entschliesse mich mit der Spiegelreflexkamera zu filmen, so dass wir ab dann keine Einzelbilder mehr machen. Die Löwin lässt sich Zeit. Immer noch in Zeitlupe geht sie langsam in Richtung der Gazelle, die ihrerseits langsam etwas von uns weg läuft.

Die Löwin in der Serengeti auf der Jagd
Die Löwin in der Serengeti auf der Jagd nach einer Thomson-Gazelle und ist erfolgreich

Als die Löwin hinter einem Busch verbeigeht und 20 Sekunden später noch nicht auftaucht, höre ich fast auf zu filmen. Doch kurz darauf kommt sie langsam hervor. Man hat das Gefühl es könnte um sie herum passieren was will, sie ist nur auf das eine fixiert, wo ist die Gazelle und nur keine Geräusche machen.

Überlegt und immer noch ohne Geräusche geht die Löwin in einen Laufschritt über und kurz darauf geht es los, eine Löwenjagd. Ohne sichtbare Vorankündigung beschleunigt sie und ich komme kaum hinterher zu filmen. Zwei weitere Löwinen kommen neugierig zur Hilfe. Leider entgeht uns der eigentliche Zugriff, da beide in einer kleinen Senke aufeinandertreffen. Jedoch kurz danach kommt die Löwin stolz mit der Beute wieder auf die Ebene. Die anderen Löwen bleiben bei ihr.

 

Ein Löwe macht Beute in der Serengeti
 Ein Löwe bekommt die Beute in der Serengeti

In diese tragisch beklemmende Szenerie ruf Spiros "The male is coming". Und wirklich kommt im Laufschritt ein prächtiges Männchen auf die Löwen zu. Ohne zu zögern überläßt die Löwin dem Löwen die Beute, die er stolz im Maul präsentiert. Kurz darauf legt er sich hin das hohe Gras und wir sehen nur ab und an noch ein Bein der Gazelle.

In jedem Fall haben wir gesehen, dass der Löwe in dieser wilden Umgebung das Maß aller Dinge ist und dass hier das Rudelleben nach den klassischen Regeln funktioniert. Hier bekommt das Männchen die Beute von den jagenden Weibchen. Allerdings jagen männliche Löwen auch oft selbst, wie neuere Studien gezeigt haben.

Der Löwe zeigt wer Herr in der Serengeti ist
Der Löwe zeigt wer Herr in der Serengeti ist

Das Löwen-Rudel umfaßt normalerweise ein Männchen 3 bis 10 Weibchen und weitere Jungtiere. Jüngere männliche Löwen bleiben bis zur Geschlechtsreise im Alter von 2-3 Jahren beim Rudel und werden dann verstoßen. Umherstreifend versuchen sie sich zwischenzeitlich mit anderen Männchen zusammenzutun, um irgend wann selbst ein eigenes Rudel zu gründen. Dies geschieht jedoch nur indem sie den alten Revierbesitzer vertreiben oder im Kampf besiegen.

Alltag in der Serengeti und wir hatten das Glück in diesem Fall das Geschehen live beobachten zu dürfen. Was für ein Anfang für unseren 2-tägigen Aufenthalt in der Serengeti...


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