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Der Einstieg in die Tour ist gut zu finden und den Spuren der Einheimischen folgend leicht zu fahren. Die Göttler-GPS-Koordinaten dienen als grobe Orientierung, denn die Dünen sind in den letzten zwei Jahren so weit gewandert, dass die beschriebenen Wegpunkte genau auf der Kuppe der Sandriesen liegen. Nach nur knapp einer Stunde Fahrt von Germa aus, erreichen wir den See dessen Name das gesamte Gebiet trägt, den Mandara See. In einem Meer aus rotem und gelben Sand liegt der Dattelpalmenhain um einen halb ausgetrockneten Salzsee in der Senke. Ein verlassenes Dorf zur einen Seite des Sees, oder sagen wir fast verlassen, denn als wir uns nähern, packen zwei Souvenirhändler eilig ihre Ware aus....und nach dem wir vorbeigerauscht sind wohl auch wieder ein.
Nur 5 Kilometer weiter liegt der für mich schönste der insgesamt 15 Mandara-Seen, der Um el Ma. Wir fühlen uns wie im Märchen aus 1001 Nacht. Palmen umsäumen einen schmalen langgezogenen See der grünblaues klares Wasser führt. Kurios: Die Wassertemperatur ist oben kälter als in unteren Schichten. Ein Wunder der Natur? Nein, die Erklärung sind heiße Quellen, die den See speisen und ein wohliges Badegefühl vermitteln, wenn man fleißig mit den Beinen strampelt. Nach einer halb durchzechten Nacht braten wir am Morgen Eier in der Restglut des Lagerfeuers. Bis wir uns ihrer wieder erinnern, sind sie innen ostereierhaft und außen leicht angekokelt.... Der Einstieg in das Gabroon-Tal ist alles andere als trivial. Landy hat schwer zu arbeiten, was sich in einem Spritverbrauch von circa 25 Liter auf 100 Kilometer bemerkbar macht. Für die nächste Zeit geht es auf der Ebene zwischen zwei Dünenzügen entlang. Ab und an ein paar Tamariskenbüsche, Holz für das abendliche Lagerfeuer. Wir passieren mehrere kleine Oasen.
Am Mahfou See springt Stefan ins Wasser. Der Salzgehalt ist hier so hoch, dass man bedenkenlos treiben und dabei lesen kann. Schließlich erreichen wir den Gabroon-See. Das Gewässer selbst ist eher unansprechend, aber die Kulisse ist schon ein Hingucker. Eine imposante Dünenwand erhebt sich direkt aus dem See. Wer aus dieser Richtung an den See heranfährt und nicht rechtzeitig bremst, hat definitiv ein Problem!
Die Frage ist, wieso der See von den Dünenmassen nicht zugeschüttet wird. Die Theorie dazu besagt, dass unter dem See Hohlräume existieren. Wenn Sand in den See einbricht, sackt ein Großteil in die Hohlräume weg, so dass die ursprüngliche Lage des Gewässers erhalten bleibt. Die Bewohner des angrenzenden Dorfes wurden 1990 zwangsumgesiedelt.
Dennoch tummeln sich einige Souvenirhändler und "Tourguides"
auf dem Gelände. Wir suchen schnell das Weite. Bevor wir unser
Nachtlager erreichen, legt Jay seinen "G" noch fast
auf die Seite. Die halbe Düne ergießt sich durch das Fenster
auf den Fahrersitz. |
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