Reisebericht Libyen -

Der Akakus-Nationalpark...

Gastbericht © by Stefan und Heike

 

Gleich zu Beginn passieren wir zwei Kontrollstationen. Die Männer sind bewaffnet bis unter die Zähne und dabei gentleman-like im Benehmen. Eigentlich wollen auch sie nur ihre Sprachkenntnisse anbringen.

Einer kann sogar ein bisschen deutsch.

 

Langsam erheben sich die Felsmassive des Akakus-Gebirges. Wir durchfahren regelrechte Canyons auf sandigem Untergrund. Hier koexistieren skurile Gesteinsformationen und Sanddünen deren in Akakus-Nationalpark, LibyenFarbspiel von rot über gelb bis weiss reicht. Die Strecke ist zunächst anstrengend zu befahren.

Da sandige mit steinigen Abschnitten wechseln, können wir nicht so viel Luft aus den Reifen lassen, wie nötig wäre, um die sandigen Passagen locker zu nehmen. Wir brauchen die Sandbleche des öfteren.

Zur Mittagspause setzt sich Mahdi mit der Gitarre dekorativ in die Dünen, während Ali uns einen Snack bereitet.

Wir hegen den Verdacht, dass wir für die nächsten vier Tage überversorgt sein werden. Ali dachte zweifelsohne, dass er auch uns verpflegen muss.

Wir gleiten über eine riesige Düne, die durch ihre Ausmaße die Fahrtrichtung aller Reisen durch das Akakusgebirge diktiert.  Am Fuß des Koloss nehme ich eine "Sandprobe".

Ali ist sehr bemüht uns immer die schönsten Fleckchen zu zeigen. Wir bezeichnen diese Photostops als Kodak Picture Spots. Den krönenden Abschluss dieses ersten Tages bildet Fozzigaren ein Natursteinbogen, der sich aus größerer Entfernung als Felsschlange entpuppt. Das Faszinierende daran ist die Akustik. Ein Flüstern unter dem Bogen ist noch in 30 Metern Entfernung zu verstehen.

 

Nicht weit von diesem Wunder der Natur schlagen wir unser Nachtlager auf. Ali beginnt sofort zu kochen. Inzwischen haben auch wir den Coleman-Benzinkocher gegen das Holzfeuer eingetauscht. Die beiden Tuareg zeigen uns  noch ein paar Kniffe in der Zubereitung von Couscous und arabischem Tee.

Wir lernen auch, wie man im Wüstensand köstliches Brot backt. Zum gemeinsamen Abendessen und musizieren sitzen wir auf Decken um das Lagerfeuer. Mahdis Lieder sind alle Variationen eines Themas.

Die Texte sprechen von der Ténéré, jener Wüstenebene im Niger, die den Tuareg ein so hartes Leben abverlangt, aber von der sie als wahre Heimat träumen.

in Akakus-Nationalpark, Libyen

Als wir uns in die Wagen zurückziehen, verschwindet Mahdi mit meinem TamTam (Bongo) in das Dunkel der libyschen Wüste. Auch am anderen Morgen begleitet Ali den täglichen Spatengang mit Musik aus einer Querflöte, die sich bei genauer Betrachtung als abgesägter Ski- bzw. Wanderstock entpuppt.

Es ist unglaublich, welche Melodien unser Begleiter diesem "Instrument" entlockt. Die Akustik ist, am Fuße eines steil abfallenden Felsmassivs vom Akakus Nationalpark, unbeschreiblich schön.


 
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