Tademka in Libyen... 

Gastbericht © by Stefan und Heike

 

Die letzte Etappe in diesem Gebiet soll uns am Brunnen von Tademka vorbei nach Brak führen. Die Tour wird uns von einem älteren deutschen Ehepaar aus Nürnberg empfohlen, dass wir hier antreffen. Sie verbringen jedes Jahr vier Monate zwischen den Dünen Libyens bzw. Algeriens und kennen das Gebiet wie ihre Westentasche. Sie versorgen uns mit drei Wegpunkten und wünschen uns viel Freude.

 

Als ich den Einstieg sehe, ist mir nicht ganz wohl ums Herz, denn der Dünenkamm den wir ins nächste Tal zu überwinden haben ist eine "one-way street" und alle vorhandenen Spuren führen weg von unserer geplanten Route. Jetzt müssen wir wirklich mal zeigen, was wir gelernt haben: Vorlaufen und Wege suchen, durchbrummen, schaufeln, Wasser trinken und dann alles wieder von vorne. Wir bemühen uns, die Dünen richtig zu lesen und üble Trichter zu erspähen, die still hinter Sandbergen auf unserer Geländewagen lauern. Am Ende sind wir mächtig stolz den schwierigsten Teil der Strecke geschafft zu haben und gönnen uns zur Feier des Tages die letzten Schokokekse.

Reisehandbuch Libyen

Reisehandbuch Libyen
auf 457 Seiten bietet der Führer aus dem Jahre 2002 ein landeskundliches Kapitel, gegenwärtigen Politik sowie Reise-Infos von A bis Z...

Am nächsten Morgen wird Jonny Walker beerdigt. Wir sind nur noch zwei Kilometer vom Brunnen entfernt. Dieser entpuppt sich als herzförmiger See. Keine Menschenseele weit und breit, herrlich!

In bewährter Manier geht es durch die nächste Etappe. An einer Stelle laufe ich vor und die Route auszusuchen, ich signalisiere, dass alles o.k. ist und Stefan braust los. Zu spät fällt mir ein, dass ich die Beifahrertür nicht geschlossen habe. Landy saust die Düne abwärts, die Tür steht mit einem Ruck sperrangelweit offen, Stefan bekommt große Augen, kann aber nicht bremsen, weil er sonst in der Senke hängen bleibt. Landy, auf der anderen Seite die Düne wieder hinauf, die Tür fällt krachend ins Schloss. Gott sei Dank keine Schäden, aber Heike kriegt Schimpfe.

 

Das Tal wird breiter und die Dünengürtel in Zahl und Höhe spärlicher. Wir fahren durch Palmenhaine, sehen einige Herden von Dromedaren und bleiben in tückischem Tiefsand hängen. Langsam geht der Sand in ein Geröllfeld über. Also Reifen wieder aufpusten. Heute bin ich gut drauf: 3 x 2,0 bar mit der Handpumpe in Null Komma Nix. Der Weg wird ziemlich unattraktiv. Durch Geröll und Müllhalden nähern wir uns den ersten Ortschaften. Landy macht seltsame Geräusche aus Getriebenähe. Hoffentlich hält das bis zu Hause!

 


Von Idry nach Darj... weiter mit Von Idry nach Darj
 
Libyen Urlaubsbericht

© by Stefan und Heike auf