Wir kommen auf die Straße, noch 30 Kilometer bis Darj. An
der uns schon bekannten Tankstelle ist die Rundreise beendet.
Allmählich kommt das Gefühl des Abschied nehmens auf.
Noch einmal Einkehr in Nalut. Aus der Ecke des Restaurants
dröhnt der Fernseher und nervt mit arabischem Karaoke. Dann
fliegt die Sicherung raus, inshallah, welch eine Erlösung!
In Zuwara, der letzten Stadt vor der tunesischen Grenze,
bin ich vom Verkehrsaufkommen völlig überfordert. Zum shoppen
gehe ich lieber zu Fuß. In keinem anderen libyschen Dorf, das
wir auf unserer Reise passiert haben, ist die Warendichte so
hoch wie hier.
Wir brauchen noch Diesel. Die Tanke ist defekt. Der Mitarbeiter
schickt uns "un Kilo" weiter. Das Standardmaß für
alles...
An der Grenze müssen wir erst zur Tourismuspolizei. Der diensthabende
Angestellte möchte gerne einen Aufkleber unserer Reiseorganisation
und wundert sich wo unser Begleiter von SARI-Tours geblieben
ist. Erst jetzt verstehen wir, dass Reisende hier offiziell
nur mit Führer unterwegs sind.
Als nächstes werden die Pässe gestempelt. Danach müssen wir
unsere arabischen Nummernschilder wieder abgeben und bekommen
anstandslos auch die Kaution zurück. Kein unnötiges Warten,
keine bösen Worte. Im Gegenteil, alle Beamten wollen wissen
wie es uns gefallen hat und wann wir wieder kommen. Jeder, auch
die anderen Wartenden in der langen Schlange, bietet seine Unterstützung
an.
Wir haben Libyen und seine Menschen ins Herz geschlossen.
Beim Blick zurück wissen wir Vier, dass wir zurück kommen.
Für mich ist die Wüste mehr als eine Landschaft, sie ist
eine Einstellung. Sie ergreift von deinem Inneren Besitz und
durchdringt dich ganz. Sie macht dich heil...
"Wasser reinigt den Körper, die Wüste reinigt die
Seele."
(Libysches Sprichwort)
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