Die Inside-Passage von Port Hardy nach Prince Rupert, Kanada
Reisebericht British Columbia, Urlaub mit
dem Wohnmobil in Kanada's Westen
05.06.2004: Die Inside-Passage: 15 Stunden auf der Fähre zwischen Port Hardy und Prince Rupert
Die Nacht war kurz, der Wecker schellt um 5.30 Uhr. Um 6.10 Uhr sind wir an der Fähre und reihen uns in die Warteschlange ein. Das Wetter ist ordentlich, teils Wolken, teils blauer Himmel.
Die legendäre Inside Passage ist eine 15-stündige
Schiffsreise von Port Hardy in Vancouver Islands Norden nach Prince
Rupert, der nordwestlichsten Stadt von Britisch Columbia. Sie soll ein
Highlight unseres Westkanadaurlaubes werden.
Hotels in Kanada
The Quarterdeck Inn & Marina Resort in Port Hardy
Es handelt sich um einen geschützten, ca. 500 km langen Seeweg, dem schon vor 100 Jahren die Goldsucher nach Norden durch die Fjordlandschaft der Westküste folgten.
Es ist die Regenküste Kanadas. Nur mit Glück hat man hier einen schönen Tag. Wolken vom Pazific prallen auf die Coast Mountains und regnen hier ab. Es entstanden Regenwälder entlang der Küste. Douglasien, Sitka-Tannen und hohe Cedars wachsen üppig.

Wir fahren mit der "M.V. Queen of the North". Diese Fähre fuhr von 1969 bis 1974 in Deutschland auf der Ostsee. Zuunterst kommt das Autodeck, darüber die Eßetage und darüber die Aufenthaltsräume und Sonnendecks.
Das Schiff ist für 750 Personen, aber nur für 157 Fahrzeuge ausgelegt.
Kurz nach dem Losfahren gibt es im Speisesaal Frühstücksbüffet und wir lassen es uns schmecken. Am Nordende von Vancouver Island kommt gleich das offene Meer in Sicht.
Dann fahren wir durch grüne Inselwelten. Wasser, bewaldete Buchten und Berge bestimmen das Bild in dieser einsamen einzigartigen Landschaft. Vom Festland grüßen die schneebedeckten Berge der Coast Mountains.
Auf hohen Bäumen sitzen Weißkopfseeadler und warten auf eine
lohnende Fischmahlzeit. Man müßte ein Fernglas haben, um sie klar auszumachen.
Auch Schwertwale und Delphine sollen ab und zu das Schiff begleiten. Ich sehe nur einen Tummler kurz zum Luftholen auftauen (der Kapitän machte darauf aufmerksam). Inzwischen wurde für uns ein gutes Mittagsbüffet im Speisesaal vorbereitet.
Danach machen wir es uns wieder an Deck bequem und genießen diese außergewöhnlich einsame Landschaft. Nur einmal sehen wir einen Ort am Ufer, den kleinen indianischen Ort Bella Bella mit Fischerhafen und Sägewerk. In dieser nördlichen Gegend arbeitet man entweder in der Holz- oder Fischindustrie oder man hat keine Arbeit.
Das Wetter wird schlechter und es regnet leicht. Die Leute verziehen
sich nach innen. Doch bald darauf bringt die Wetterküche wieder besseres
Wetter auf den Tisch. Ich muß an Deck.
Die frische Luft tut gut und die Sicht wird auch wieder besser. Später gibt es im Speisesaal ein gutes Abendessen vom Büffet.
Gut gespeist genießen wir dann wieder unsere schöne Fährfahrt an Deck und blicken in die Inselwelten, übers Wasser oder auf schneebedeckte Berge. Die Weite, Ruhe und Einsamkeit sind spürbar.
Ca. 22 Uhr laufen wir im Hafen von Prince Rupert ein. Prince Rupert ist eine wichtige Fischerei- und Hafenstadt. Von hier könnte man weiterfahren mit der Fähre ins nahe Alaska.
Der Wasserflughafen von Prince Rupert ist für viele entlegene Orte im Norden Kanadas wichtigste Verbindung zur Außenwelt.
Da es bald dunkel wird, suchen und finden wir einen Übernachtungsplatz an der Straße 16 am Parkplatz vom Hotel Anchor Inn, etwas abseits der anderen Hotelgäste. Im Hotel kehren wir noch kurz auf ein Bier als Schlummertrunk ein und ca. 23.30 Uhr ist in unseren Wohnmobilen Bettruhe.
Morgen fahren wir weiter im nördlichen
British Columbia Richtung Alberta.