Sardinien - Abstecher ins Sopramonte und Gennargentumassiv

Reisebericht Insel Sardinien, der kleine Kontinent - eine Rundreise mit dem Wohnmobil
 

 Insel Sardinien, Abstecher ins Landesinnere - Schafe und Berge, Murales und Hügelland

 
Wir wollen auch die Berge Sardiniens kennenlernen. Nach Orosei sehen wir auf der linken Seite Marmorverarbeitung. Es muß also auch hier Marmorbrüche geben!

 

Es geht nun höher. Viele Olivenbäume begleiten uns. Teilweise weiden Kühe zwischen Olivenbäumen. Die Landschaft wird karger und steiniger.

Marmorbrüche bei Orosei, Sardinien

Wir kommen in den Ort Galtelli. Danach suchen wir das Gigantengrab "S Ena e Thomes", das rechts der Straße liegen müßte, finden es aber leider nicht!

Auf Straße 129 fahren wir durch grünes Hügelland, eine bergige Landschaft führt uns hinauf in die Bergwelt des Gennargentumassivs. Am Straßenrand begleiten uns karge Weinreben, Büsche und Schafweiden. Schon vor Nuoro haben wir einen schönen Blick auf die Stadt, die ebenfalls auf einem Bergrücken liegt. Sie ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und befindet sich fast genau in der Mitte von Sardinien. Nuoro hat knapp 36.000 Einwohner und eine sehenswerte Altstadt.

Die Sicht auf das Umland wollen wir von oben genießen und fahren deshalb die gut beschilderte Straße zum Mt. Ortobene hoch.

Aussicht vom Mt. Ortobene bei Nuoro, Sardinien

 Das felsige eindrucksvolle Granitmassiv ist ca. 955 m hoch und eine Ringstraße führt um den Gipfel. Ober machen wir eine Wanderung, aber leider ist das Wetter heute sehr diesig und deshalb die Sicht auf die Berge der Gennargentukette sowie auf das nahe Sopramontemassiv bescheiden.

Unsere Weiterfahrt führt uns nach Oliena in der Naturlandschaft des Supramonte. Im Ort gibt es einige Kirchen. Die wichtigste Santa Maria Kirche steht am Hauptplatz.

Der nahe Sopramonte, ein Kalksteinmassiv, das südöstlich von Oliena verläuft, ist äußerst reizvoll und abwechslungsreich. Die steilen weißen Felswände bilden einen schönen Kontrast zur sonst grünen Landschaft. Dieser Gebirgszug ist ein vorzügliches Wandergebiet. Seltene Greifvögel haben hier ihre Nistplätze.

Landschaft im Kalksteinmassiv Sopramonte, Sardinien

Nach Oliena befahren wir die landschaftlich sehr schöne Straße Richtung Dorgali. Das Hirten- und Bauernstädtchen liegt versteckt in den Bergen. Die Weinreben um Oliena sehen sehr trocken aus. Lt. unserem Führer suchen wir nun einen evtl. Übernachtungsplatz beim Kloster Monseratto. Wir finden es rechts der Straße auf einem Hügel liegend. Wir fahren hinauf und finden leider das große Eisentor verschlossen vor. Auch hier hat die Saison noch nicht begonnen! Es ist ein schöner Platz hier oben. Wir machen ein Foto von Kirche und Nebengebäude und müssen uns leider einen anderen Stellplatz suchen.

das Kloster Monseratto bei Oliena, Sardinien    Ruine der Kirche San Giovanni, Sardinien

Wir fahren auf dieser Straße weiter, kommen an der Ruine des Kirchleins San Giovanni vorbei.

und danach führt uns ein kleinen Abstecher zur Quelle Sorgente su Cologne. Sie liegt im schönen Supramontemassiv von Dorgali. Eine kleine Kirche steht neben der ergiebigen Quelle, der größten Süßwasserquelle Sardiniens.

Kirche bei der Quelle Sorgente su Cologne, Sardinien

Sie  kommt aus einer Spalte im Kalksteinmassiv und ergießt sich in einen See umgeben von viel Grün, Eukalyptusbäumen, Pappeln und Oleandern.  Hier ist ein beliebtes Ausflugs- und Wandergebiet. Auch Busse stehen neben Souvenierständen am Parkplatz. Wir überlegen kurz, ob wir diese Nacht am Parkplatz bleiben sollen. Doch es ist erst 16.45 Uhr und noch viel los hier.

an der Quelle Sorgente su Cologne, Sardinien

Unsere Weiterfahrt bringt uns wieder zurück durch Oliena und auf einer gut ausgebauten und aussichtsreichen Bergstraße nach Orgosolo. Der Ort in den Bergen hat 4.900 Einwohner und liegt 23 km südlich von Nuoro an der Nordflanke des Gennargentumassivs. Bekannt wurde Orgosolo als Zentrum des politischen Widerstandes. Bis heute sind die zahlreichen ausdrucksvollen Murales, farbenprächtige politische und soziale Fassadenmalereien, der Grund für den lebhaften Tourismus in Orgosolo in den Sommermonaten.

 Murales in Orgosolo auf Sardinien

Der Ort ist kein normales Dorf mehr! Die ersten Murales tauchten 1969 auf, als Italien oberhalb von Orgosolo einen Truppenübungsplatz errichten wollte.

farbenprächtige politische und soziale Fassadenmalereien in Orgosolo, Sardinien

Voller plakatgroßer Eindrücke geht die Fahrt weiter. Wir erreichen den Ort. Mamolada. auf 725 m  Höhe, sehen viele durch Brände verkohlte Bäume und karge Weinreben und haben schönen Rückblick auf Orgosolo.

 

 Insel Sardinien, Abstecher ins Landesinnere nach Fonni und dem Berg Brunco Spina

 

Nach weiteren 11 km kommen wir in den Bergort Fonni mit 4.400 Einwohnern. Das Ort ist auf 1.000 m an einen Berg gebaut und ist das höchstgelegene Dorf Sardiniens. Für Exkursionen in die Berge ist es ein guter Ausgangspunkt ebenso ein Wintersportort. Auch Langlauf ist möglich. Seiner schönen Lage wegen ist es ein beliebter Urlaubsort. Es gibt einen schönen alten Ortskern. Dort befindet sich auch die Pfarrkirche San Giovanni.

der Ortskern von Foni in den Bergen von Sardinien

Das Wetter hat ich verschlechtert, es fängt an zu nieseln. Da es schon  fast 19 Uhr ist, wollen wir uns nach einem Übernachtungsplatz umschauen. In der Nähe liegt der See Lago di Gusana. Wir fahren in Serpentinen hinunter. Der See liegt einsam und von Bergen umrahmt. Wir finden einen Platz gleich links nach der Brücke an einem Parkplatz nahe der Straße. Wir bereiten unser Abendessen und machen noch einen Abendspaziergang um die nähere Umgebung zu erkunden. Bei Einbruch der Dunkelheit verziehen wir uns in unser Wohnmobil, trinken noch einen Sardischen Wein und legen uns in die Kissen. Morgen wollen wir zu einer Bergtour aufbrechen und hoffen sehr auf besseres Wetter!

am Lago di Gusana auf Sardinien

14.04.05: Etwas Verkehr an der Straße weckt uns. Wir haben sehr gut geschlafen an diesem ruhigen, einsamen See. Im Hochsommer wird man es sich auch hier anders vorstellen müssen. Ich mache einen Morgenspaziergang und Klaus bereitet Frühstück. Das Wetter scheint nicht schlecht zu sein, ab und zu läßt sich die Sonne blicken. Um 8.45 Uhr starten wir Richtung Foni.

Unser Plan zu Hause war, den höchsten Berg, den Punta La Marmora mit 1.834 m zu besteigen, um das großartige Panorama zu genießen.  Man erreicht ihn auf einer Wanderung über den zweithöchsten Berg, den Brunco Spina mit 1.829 m. Doch man hat uns erzählt, daß in den Bergen noch Schnee liegt. Wir nehmen uns deshalb vor, den Brunco Spina anzupeilen.

Hochstraße bei Fonii mit herrlichen Ausblicken, Sardinien

Wir fahren die Straße von Foni nach Desolu, eine Hochstraße mit herrlichen Ausblicken in die Berge. Die Straße führt an der Westflanke entlang den Berg hinauf. Die Berglandschaft sieht jetzt im April noch wenig grün aus. Wir können wegen Schnee nicht bis zum Ausgangspunkt unserer Wanderung fahren.

Wir stellen das WOMO ab, bewaffnen uns mit Bergstiefeln und Wanderstöcken und ziehen los. Nach einer knappen halben Stunde sind wir dann an der Hütte und Seilbahnstation unterhalb des Gipfels des Bruncu Spina. Die Seilbahnstation ist natürlich nicht in Betrieb.

Hochstraße an der Seilbahnstation am Bruncu Spina, Sardinien    Wanderweg zum Brunco Spina auf Sardinien

Lt. unserer Beschreibung zieht sich der Wanderweg auf den Gipfel unterhalb der Seilbahntrasse hinauf. Der Aufstieg klappt gut, teils über Schnee, teils auf schneefreien Strecken haben wir den Gipfel immer im Blick. Nach weiteren 30 Minuten sind die knapp 270 Höhenmeter geschafft und wir genießen von oben den Rundblick in die schöne, noch mit Schnee bedeckte Berglandschaft. Schon in wenigen Wochen wird es von hier oben anders aussehen, wenn der Schnee verschwunden ist und die Vegetation gedeiht. Auch eine Antennenanlage befindet sich hier oben. Es weht ein frischer Wind. Wir halten uns deshalb nicht lange auf und steigen auf dem selben Weg wieder ab.

bei der Besteigung des Brunco Spina auf Sardinien

Im Wohnmobil angekommen machen wir eine gemütliche Kaffeepause. Die Besteigung des Brunco Spina haben wir also gut hinter uns gebracht. Auf einen weiteren hohen Berg werden wir aber verzichten müssen. Die schöne Bergstraße führt uns wieder aussichtsreich zurück und noch einmal durch Foni. Auf guter Straße sind wir fast alleine unterwegs in den Bergen über 1.000 m.

Wir sehen eine Gruppe Pferde, es können Wildpferde sein, die auf bergigen Wiesen grasen und immer wieder Ziegen. Unser Ziel ist nun die Stadt Lanusei und wieder der Strand an der Ostküste.

Foni als Bergdorf auf Sardinien, Italien

Wir passieren auf der Straße 389 die Pässe Caravai und Correboi und fahren erhöht an einem Hang entlang. Unten im Tal wird eine breite Straße gebaut mit viel Erdbewegung. Am Straßenrand weiden Schafe und wenige Kühe.

Berglandschaft auf der Fahrt nach Lanusei in Sardinien

Wir kommen durch eine herrliche Berglandschaft nach Villnova mit hübscher Kirche. Viele Kühe und Schweine sind auf der Weide. Durch einen schönen grünen Wald fahren wir hinunter zum Flumendosa-See, den wir links liegen lassen. In Lanusei müssen wir dringend tanken, das Liter Diesel zu Euro 1,17!
 

 weiter gehts mit entlang der Küste im Osten
von Tortoli bis Villaputzo / Muravera...

 
 Reisebericht Sardinien
 © by astrosoft.de in Kooperation mit fotoabc.de, reisezielinfo.de und wohinverreisen.de