Zwölfter Tag Everest Trek: Von Dzonglha über den Cho La Pass nach Gokyo |
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Reisebericht über Trekking im Sagarmatha
Nationalpark, |
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Zusammenfassung Tag 12 - Von Dzonglha nach Gokyo | ||||||
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Überquerung des Cho La Passes ins Gokyo Tal | ||||||
Gott sei Dank - ich habe die Nacht überstanden! Und um halb sieben geht es auch schon los in Richtung Cho La Pass. Wir wissen jetzt auch, warum die Lodge so voll war: in den vergangenen Tagen war das Wetter so schlecht, dass der Pass nicht überquert werden konnte. Somit gab es natürlich einen größeren Rückstau vor dem Pass. Wir haben heute hoffentlich mehr Glück!
Der Weg geht relativ schnell in eine starke Steigung über und es fängt zu allem Übel auch noch an zu schneien. Das letzte Stück heißt es auf allen Vieren klettern über große Felsbrocken, die sich vor dem Pass auftürmen. Ich bewundere meinen Guide, der die Steigung mitsamt großem Tourenrucksack meistert und krame meine letzten Kraftreserven zusammen, um sicher oben anzukommen.
Irgendwann ist es endlich geschafft und wir verschnaufen kurz an die Kante. Der Blick zurück den nebelverhangenen Abhang hinunter macht mir noch einmal deutlich, was wir geleistet haben. Hier hat es schon genug Unfälle gegeben, da die Felsen bei dieser Witterung sehr rutschig und gefährlich werden können.
Der Weg nach vorn ist klarer, denn der Himmel reißt so langsam auf und wir bekommen doch noch strahlenden Sonnenschein. Wir blicken auf die Ausläufer des Gletschers und ein großes Schneefeld, das wir überqueren müssen.
Da der Weg über das Schneefeld des Gletschers auch einige Risiken birgt, haben wir uns mit ein paar anderen Trekkern zusammen getan und gehen diesen Teil des Wegs gemeinsam. Wie eine kleine Karawane ziehen wir hintereinander über die verschneite Hochebene und sind gespannt, was nachkommt.
Am Ende des Schneefeldes steht ein anstrengender Abstieg an. Es ist relativ steil und gibt nicht wirklich einen Pfad. Wir schliddern über rutschiges, loses Geröll den Hang hinunter. Danach geht es über einen weiteren kleinen Pass und anschließend folgt ein langer Abstieg durch ein Flusstal. Endlich - nach etwa fünf Stunden anstrengendem Marsch - kommt wieder eine menschliche Siedlung ins Blickfeld.
Wir sind in Dragnak angekommen, der letzten kleinen Siedlung auf der anderen Seite des Passes. Diese sieht aber nicht wirklich einladender aus als Dzonglha!
Also machen wir hier nur eine kleine Mittagspause, essen eine Suppe und ein paar Kekse und hängen nochmal zweieinhalb Stunden an die Tour dran, um durch den Ngozumpa Gletscher nach Gokyo zu kommen, unserem Tagesziel. Wäre ich nicht so k.o., hätte mich dieses letzte Stück der Etappe deutlich mehr beeindruckt. Überall sind kleine Gletscherseen und das Eis türmt sich auf. Landschaftlich eine Welt für sich - aber ich will jetzt nur noch ankommen, denn die Beine sind einfach nur noch schwer und die Füße tun weh. Wir bewegen uns immerhin noch auf etwa 4.750 m und haben heute einige Höhenmeter hinter uns gebracht.
Nach dem Gletscher geht ein kleiner Weg in Richtung Gokyo hinauf. Wir kommen an einem wunderschönen See vorbei, einem der sechs Gokyo Lakes. Nach ein paar Metern folgt ein weiterer, deutlich größerer See und an diesem liegt auch der Ort Gokyo. Nach den Strapazen der letzten Tage und der anstrengenden Gletscher-Überquerung kann ich beim Anblick unserer Lodge mein Glück kaum fassen. Bin ich im Paradies?
Es muss wohl so sein! Das Gokyo Resort ist sicherlich das beste "Hotel" am Platz, hat Teppichboden in den Zimmern, riesengroße Panoramafenster mit Blick auf Berge und See, eine Toilette im Haus und die Übernachtung kostet trotzdem deutlich unter 10 EUR. Da ich ohnehin ein paar Reservetage eingeplant hatte, beschließe ich spontan, hier mehr als nur eine Nacht zu verbringen. Der Tag endet - endlich mal wieder - mit einer heißen Dusche und einem leckeren Abendessen. Morgen wollen wir früh aufstehen und auf den 5.483 m hohen Gokyo Ri.
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