Elfter Tag Everest Trek: Von Gorak Shep auf den Kala Patar und weiter nach Dzonglha |
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Reisebericht über Trekking im Sagarmatha
Nationalpark, |
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Zusammenfassung Tag 11 - Von Gorak Shep nach Dzonglha | ||||||
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Besteigung des Kala Patar | ||||||
Dank meiner SIGG-Flasche mit heißem Wasser am Fußende des Schlafsacks habe ich die Nacht auf über 5.000 m ganz gut überstanden und auch die Kopfschmerzen sind fast weg. Allerdings fühle ich mich schon noch etwas schlapp. Tolle Voraussetzung für den heutigen Gipfeltag ;-)
Um halb sechs schultern wir den Tagesrucksack und ziehen los in Richtung Gipfel des Kala Patar. Zum Glück können wir die Tourenrucksäcke in der Lodge lassen und haben somit nur das Nötigste dabei.
Es geht zwei Stunden bergauf und meine Knie fühlen sich an wie Pudding. Das letzte Stück ist eine elende Kraxelei über loses Geröll. Schön ist dieser Berg wirklich nicht und ich frage mich mehrfach, warum ich mir das eigentlich antue. Nachdem die Sonne aufgegangen ist und sich der Nebel so langsam verzogen hat, wird mir klar, warum so viele Trekker den Weg hier herauf suchen. Die Aussicht ist unbeschreiblich!
Auf dem schmalen, schrägen Gipfel des Kala Patar auf 5.545 m hat sich inzwischen eine lustige kleine Gruppe unterschiedlichster Nationalitäten getroffen - Italiener, Isrealis, Chilenen, Japaner, Schotten und Deutsche.
Es ist fast schon Party-Stimmung und ein verbindendes Gefühl, es bis hierher geschafft zu haben. Wir genießen gemeinsam die Aussicht auf die Bergriesen um uns herum und auf die Gletscher und Seen der Seitentäler. Der einzige Berg, den wir noch nicht sehen können, ist der Mount Everest. Er verbirgt sich hinter einem breiten Nebelband.
Nachdem es so langsam etwas frisch wird auf dem Gipfel und immer mehr Trekker den Weg herauf finden, mache ich mich gemeinsam mit einem Schotten langsam auf den Rückweg. Wir trödeln ein bisschen herum, machen Fotos und genießen die Aussicht. Die Trödelei ist unser Glück, denn plötzlich reisst die Nebelwand auf und da taucht er auf einmal aus dem Nichts auf, der Mount Everest, der höchste Berg der Erde mit 8.848 m!
Ich bin auf der einen Seite glücklich und beeindruckt, diesen Berg tatsächlich einmal live und mit eigenen Augen sehen zu können, andererseits bin ich fast schon enttäuscht, denn ich hätte ihn mir irgendwie noch größer und eindrucksvoller vorgestellt. Durch die vielen anderen Sieben- und Achttausender um ihn herum, die zum Teil deutlich näher sind wie Nuptse und Lhotse, wirkt er fast schon klein und unscheinbar. Besondere Kennzeichen: Er hat einen sehr markanten Gipfel und deutlich weniger Schnee als die umliegenden Berge. |
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Vom Kala Patar über Lobuche nach Dzonglha kurz vor dem Cho La Pass | ||||||
Nach diesem schönen Erlebnis geht es erstmal zurück zur Lodge zum Frühstück. Beim Abstieg genießen wir noch einmal den Blick auf das Tal des Khumbu Gletschers und die Lodges von Gorak Shep, die von hier oben aussehen kleine Modell-Häuschen.
Für den nächsten Tag ist nochmal ein anstrengendes Programm geplant. Wir wollen nicht denselben Weg durchs Khumbu-Tal zurück nehmen, sondern über den 5.368 m hohen Cho La Pass ins Gokyo-Seitental wandern.
Die erste Etappe führt uns wieder zurück nach Lobuche. Erinnerung an die ungemütliche Lodge kommt hoch. Auf dem Weg sieht man oft plattgedrückte Kuhfladen, die in der Sonne zum Trocknen ausgelegt wurden. Da Holz auf diesen Höhen Mangelware ist, sind diese ährtes Brennmatierial für die Öfen in den Lodges.
In der Zwischenzeit ist in Lobuche eine kleine Gruppe von Trekkern angekommen, die per Zelt-Trekking unterwegs sind. Die kleineren roten Toilettenzelte erinnern ein bisschen an ein
Kurz vor der Sherpa-Gedenkstätte in Duglha verzweigt sich der Weg und wir marschieren in Richtung Dzonglha am Fuß des Cho La Passes, wo wir die Nacht verbringen wollen. Die Tagestour war anstrengend und wir sind ziemlich k.o., als wir endlich in Dzonglha ankommen. Zu allem Übel hat nur eine der beiden Lodges geöffnet und die ist natürlich rappelvoll - und noch dazu die scheußlichste Absteige, die ich auf der Tour bisher erlebt habe.
Der Boden meines Zimmers besteht aus festgetretenem Lehm, die Wände aus Sperrholz bzw. Plastikplanen und neben dem Eingang ist der Vorrat an getrockneten Kuhfladen aufgestapelt. Und der Weg zur Toilette bedeutet etwa einen Kilometer Fußmarsch über eine Wiese mit Schlaglöchern. Ich bin begeistert! Da der Aufenthaltsraum ebenfalls rappelvoll ist, ziehe ich mich nach dem Abendessen relativ früh mit meiner Wärmflasche in den Schlafsack zurück und hoffe, die Nacht irgendwie zu überstehen und etwas Kraft zu tanken für die morgige Passüberquerung. und hier geht's zum zwölften Tag, der Überquerung des Cho La Passes ins Gokyo Tal... |
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