|
Metallica - St. Anger, das lange erwartete neue Metallica-Album
in 2003
Kritiken & Kaufen
- EUR 13,99 als limitierter Digipack mit Bonus-DVD!
Der erste Eindruck vorweg
Hölle! Ist das Ding
gewöhnungsbedürftig! Ich habe als Metallica-Fan der ersten Stunde ja viel erwartet, aber...
Alles ziemlich
unberechenbar, vor allem der Sound... ziemlich blecherne Drums, James gröhlt meist,
fette aber unscharfe Rhythm-Gitarren sowie überhaupt keine Gitarren-Soli und
Keyboards! Metallica klingt wie eine Grungeband, die mal nebenbei
in der Garage gejammt hat und das Ganze auf 8 Spuren gebannt hat. Aber das scheint
genau so zu sein, wie die Jungs von Metallica es wollten... Trotzdem...
Schon beim ersten Durchlauf bleiben einige äussert interessante Metallica Riffs und
Hooklines hängen...
Nun der Reihe nach... Stil der CD... hmmm... Slayer
meets Alice in Chains meets Metallica's Reload?!? Dazu noch einen Tick Punk
und Lockerheit. Die Lyrics sind allsamt ziemlich
kritisch um nicht zu sagen haben alle mit 'anger', 'hate', 'bullets',
'crush', 'lies', 'monster' und 'death' zu tun. Fast
hat man das Gefühl, Metallica wollen es allen heimzahlen, die sie
nach dem 'black album' als 'kommerzielle Verräter' bezeichnet haben.
Mit aller Härte und Ungunst, die Metallica diesbezüglich entgegen geschlagen
ist.
Gleich vorweg... richtig verstehen
kann man das was ich hier schreibe wohl nur, wenn man einige Takte von der neuen
Metallica gehört hat.
Ihr findet einige repräsentative mp3-Schnipsel unten bei verschiedenen Songs
(oder auch bei
http://prog.astrosoft.de).
Einzige Songs der neuen Metallica St. Anger, die mich beim ersten(!)
Durchlauf der über 75 Minuten echt beeindruckt haben, sind der ultravariantenreiche
Titelsong St. Anger, das vergleichsweise "gefällige" Shoot me again und der
Abschlusstrack All within my Hands...
Die Band Aber mal der Reihe nach. Wer kennt Metallica
nicht? Mit dieser Band habe ich um 1986 zu den härteren Gefilden gefunden. Ihr
3. Album "Master of Puppets" ist und bleibt der Meilenstein der
Metal-Geschichte... 1981 haben sie in der Bay Area angefangen Musik zu machen.
Am Anfang noch mit Dave Mustaine (heute Frontman von Megadeth) an
der Gitarre. Ihre beiden ersten Alben (Kill 'em all und Ride the
Lightning) waren damals die Mitbegründer der "neuen" Spielart
des Hard Rock, die man dann Speed Metal taufte. Etwa zur selben
Zeit betraten in diesem Sektor auch Slayer die Bühne und waren dabei
noch eine Spur kompromissloser.
Die 22-jährige Metallica-Ära kann man in zwei
Zeitalter unterteilen, die Zeit vor dem "Black" Album ("Enter Sandman", "Nothing
else matters", ...) sowie die Zeit dieses Albums und danach (bis Reload). Viele haben der Band
die kommerzielle Schiene des schwarzen Album nicht verziehen. Vorher gings
härter und kompromissloser zur Sache. Allerdings sind Metallica mit diesem
Album (über 1 Jahr in der Top-100 LP-Charts!) in die Liga der ganz grossen wie
Alben-Seller aufgestiegen (nur Michael Jackson, Madonna und Pink Floyd haben von
einem Album mehr Kopien verkauft!).
Aber mit "St. Anger" haben wir nun
einen neuen dritten Abschnitt... Metallica sind kompromissloser und rüder denn
je geworden...
Verkaufsform Das Cover
der neuen Metallica-CD - eine festgebundene Faust - finde ich übrigens
ziemlich daneben. So kommt der Heavy Metal nicht von den ganzen Klischees
los... egal... Aktuell wird übrigens noch die limitierte St. Anger CD im Digipack
inkl. kompletter DVD-Video von Metallica verkauft. Bei amazon.de
gibt die CD derzeit für EUR 13,99 als limitierter Digipack mit Bonus-DVD!!!
Nun aber endlich zu den Songs
von Metallica's St. Anger im
Einzelnen:
1. Frantic 5:49 Heftig und gewöhnungsbedürftig. Steht
wohl absichtlich am Anfang der Metallica-CD...
Stakkato-Riffs und gegröhlter Sprechgesang machen Frantic schon zu einer
grösseren Hürde für alle Fans des zweiten Zeitalters. Sowohl Gesang als auch
die "verrissenen" Gitarren erinnern an neuere Slayer-Alben. Die Breaks machen
den Songs wenigstens etwas interessant. Das "Tic-Tic" im Refrain geht mir
etwas auf den Geist. Dieser Songs wird sich wohl nie richtig zu mir
vorarbeiten. 6,5/10
2. St. Anger 7:21 Für mich ist der Titeltrack
der Höhepunkt des Albums. Am Anfang geht es in Thrash-Manier zur Sache, bevor
James dann den genialen Refrain baladesk ins Mikro haucht (
Hörprobe). Anschliessend
kommt ein schneller und guter Punk-Part, der richtig zum Bangen
einlädt. Immer wieder schlägt der Song unerwartete Haken, die ihm letztlich
aber gut bekommen und ihn interessant machen. Von allem
etwas! 10/10
3. Some Kind of Monster 8:26 Harter aber meist
langsam träger Songs mit fast weinerlicher Gitarre. Eigentlich ein gutes 2-minütiges
Instrumental, doch dann singt James doch noch. Gewöhnungsbedürftig ist für
Metallica dabei
der
schon fast Hip-Hop-artige Sprechgesang. Jede Zeile fängt dabei mit 'these are'
oder 'this is' an... (
Hörprobe). Ganz tief in der Struktur scheint man
Elemente von Load erkennen zu können. Jedoch fast vollständig von den dröhnenden
Gitarren und dem blechernen Schlagzeug überdeckt. 8/10
4. Dirty Window
5:24 Heavy Mid-Tempo-Song. Stilistisch irgend wo zwischen Punk, Metal und
etwas Hip-Hop. Wem Fuel von Metallica auf der Reload gefallen hat für den könnte dieser Songs
was sein. Mir hat er zu wenig Besonderes... 6,5/10
5. Invisible Kid
8:31 Auch einer der eher schnelleren Songs. Ziemlich monoton dahergespielt.
Der Refrain klingt nicht schlecht. Nur für 8 Minuten sind mir zu wenige Ideen im
Song. Teilweise erinnern mich die Schlagzeug-Toms an
Sepultura. 7/10
6. My World 5:45 Endlich wieder ein Songs der einem
mehr mitreisst. Cool und locker gespielt. Wenn man vom Sound abstrahiert kann
man sogar Ähnlichkeiten mit Metallica in den Zeiten von Ride the Lightning und
Master of Puppets erkennen. Aber auch My World ist insgesamt etwas
monoton 7,5/10
7. Shoot me again 7:10 Yup! Endlich wieder gute
harte Gitarren gepaart mit einer ausdrucksvollen Stimme und guten Ideen (
Hörprobe). Vor
allem die kurzen Verse, die zum ende hin härter werden. Cool. Könnte auch auf
Load sein, wäre dann aber einiges lockerer, lebendiger und
härter als der Rest. "Shoot me again. I
ain't dead yet!" 9,5/10
8. Sweet Amber 5:27 Dieser Mid-Tempo Song
lebt vom variantenreichen Gesang von James. Kommt locker daher und hat einen
innovativen Refrain. Was zum reinhören! 8,5/10
9. The unnamed Feeling
7:10 Klingt wie eine zu hart geratene Ballade. Erinnert in ruhigen Passagen
an "The Memory remains" von Reload (
Hörprobe). Das Ganze ist trotz softer Passagen aber
trotzdem ein eher träger Metal-Song. Bleibt nach dem zweiten Hören besser
"kleben". 8/10
10. Purity Jetzt wird's wieder heftiger. Kill 'em
all meets Slayer und Sepultura. Alles ziemlich weinerlich und hektisch. Nicht
ganz mein Fall, obwohl ich nichts gegen Slayer und Sepultura habe.
6,5/10
11. All within my Hands 8:48 In diesem Songs
ist wieder alles enthalten. Er hat ähnliche Vorzüge wie der Titelsong St.
Anger (
Hörprobe). Am Anfang geht's hart und schnell zur Sache. Mit Einsetzen des
einfühlsamen Gesangs bekommt der Songs eine tiefere Ebene. Kaum hat man sich
daran gewöhnt, hämmert sich der Refrain in Speedmetal-Manier ins Gehör. Immer
wenn sich die Jungs Zeit nehmen einige verschiedene Ideen in einen Song zu
packen scheint es einer der besseren zu sein! 9/10
Zusammenfassend
kann ich nur sagen, dass die CD anders ist und anders klingt, als man es sich
als Metallica-Fan (der 1. oder 2. Stunde!) erträumt oder befürchtet hat, wesentlich
härter, lockerer, punkartiger und eher ein Rough-Mix als eine Feinschliff-Produktion. Hört
sie euch selbst an und bildet euch ein Urteil. Wie gesagt, unter
http://prog.astrosoft.de findet ihr einige qualitativ brauchbare
mp3-Fetzen und noch viele andere hörenswerte CDs, vor allem aus dem Progmetal
Bereich.
Ich muss meine vollständige Meinung zu dieser Scheibe auch
erst noch finden!
Metal up your Ass!
Weitere
Alben von Metallica:
Weitere aktuelle Kritiken:
|
|
METALLICA - St. Anger - Kritiken & Kaufen
- limitierter Digipack mit Bonus-DVD!
|
|