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Der Westen von La Palma ist durch die "heimliche Hauptstadt" Los Llanos de Aridane und die umliegenden dem Bananenanbau und dem Tourismus zugewandten Orte geprägt. Die Gemeinde Tijarafe liegt etwa 20 km nördlich von Los Llanos auf der Strasse nach
Puntagorda im Osten von La Palma. Hier finden sich zunehmend Mandel- und Drachenbäume. Das Dorf
besitzt außer einer sehenswerten Pfarrkirche (Virgen de Candelaria) und
einer Alchemisten-Werkstatt (Palmarom), wo man sich mit hausgemachter
Naturkost eindecken kann, nicht viel sehenswertes. |
Sehr sehenswert ist der Ausblick von unserem "Hausmirador" El Time, direkt nach La Punta auf dem Weg nach Los Llanos. Hier kann man die gesamte Ebene von Los Llanos, El Paso, Tazacorte bis nach Todoque und Puerto Naos überblicken. Bei klarem Wetter sieht man auch den rechten Rand der Caldera sowie die gesamten Kämme der Cumbra Nueva, Cumbre Vieja und die Südkette der Vulkane bis runter zur Südhälfte der Insel. Auf dem Weg nach Los Llanos kommt man vor dem Mirador El Time durch die zersiedelte Ortschaft La Punta. Hier gibt es viele Häuschen, die an Touristen vermietet werden, so auch unseres. Und hier haben wir auch richtig gut palmerisch gegessen, im Los Amigos Guanches, das sich etwas am Hang aber an der Hauptstrasse befindet.
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Eine weitere preiswertere Alternative für Leute, die gern einiges auf ihrem Teller vorgesetzt bekommen ist die Bar La Punta. Sie ist von der Hauptstrasse ausgeschildert. Es lohnt sich bei klarem Wetter extra mal dort vorbeizufahren, An der tiefsten Stelle der Schlucht des Barranco de las Angustias auf der Strasse nach Los Llanos geht rechts eine Strasse nach Puerto de Tazacorte ab. Es wirkt manchmal schon beängstigend, wenn man sich vorstellt, dass man nun im einzigen Ausfluss der Caldera befindet. Aber der Caldera-Fluss führt nur nach größeren Regenfällen richtig Wasser. Der ehemals wichtige Hafen hat längst seine Stellung eingebüsst und geblieben ist die Fischerei. Puerto de Tazacorte ist heute der wichtigste Fischerhafen La Palmas. So ist der kleine Ort vor allem durch vielen Fischrestaurants an der kleinen (und bunten :-) Hafenpromenade bekannt geworden. |
Ausserdem kann man von Puerto de Tazacorte zu einem schönen Bootsausflug zur
nördlich gelegenen Cueva Bonita starten, die nur per Boot zu erreichen
ist. Von Puerto Tazacorte gelangt man über die Uferstrasse leicht nach Tazacorte, das direkt unterhalb von Los Llanos liegt. Dem Ort, der uns am besten gefallen hat. Es gibt viele verwinkelte Gässchen und eine echte "Altstadt". Deutlich sichtbar ist hier auch, womit hauptsächlich Geld verdient wird. Selbst nach dem Ortskern gehören Bananenplantagen zum normalen Bild. Es lohnt sich ein ausgedehnter Spaziergang, der außer der Gegend um das
Rathaus, dem Aussichtspunkt beim Tasca Tres Palmeras und der Kirche San
Miguel Arcángel auch die vielen Gässchen am Hang oberhalb der Kirche
beinhalten sollte. |
Fährt man nun weiter wieder den Berg hoch gelangt man automatisch nach Los Llanos de Aridane, der ein der Innenstadt schon richtig städtisch wirkenden 20.000 Einwohner-"Metropole" im Westen der Insel. Viele Kleinbauern aus dem Norden der Insel haben sich hier im sonnigen aber fruchtbaren Aridanetal niedergelassen und bewirtschaften hier hauptsächlich Bananenplantagen. Als Arbeiter wohlgemerkt.
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Hier führt die Fußgängerzone Calle Diaz Pimienta auf die Calle del General Franco an der Planza de Espana. Doch hier holt einen die spanische Gemütlichkeit jedoch schon wieder ein. Viele Freiluft-Cafés, die aus dem 17. Jh. stammende dreischiffige Pfarrkirche Nuestra-Senora de Los Remedios bilden den Rahmen des tollen Plazes, der mit mächtigen Lorbeerbäumen gespickt ist. Es lohnt sich auch den hinter der Kirche befindlichen Plaza Chica zu
besuchen, wo es etwas ruhiger zugeht. |
Allerdings ist das auf den Kanaren mit den Bananen so eine Sache. Die Kulturpflanze konnte "in die Bresche springen", als sich der Weinanbau und die Cochenille-Zucht (Schildläuse, die zum Rotfärben benutzt werden können) nicht mehr rechnete. Die hier angesiedelte Bananensorte entwickelt innerhalb von 6 Monaten
Fruchtstände von 150 bis 300 Bananen mit bis zu 50 Kilo Gewicht. Jedoch bringt die inzwischen exzessiv betriebene Monokultur sehr weitreichende Nachteile mit sich. Selbst auf dem regenreichen La Palma gibt es kaum so viel Wasser, um die vielen "platanos"-Plantagen zu bewässern. Zur Produktion von einem Kilo Bananen sind mehrere hundert Liter Wasser notwendig. Es wurden riesige Bewässerungssysteme gebaut, die das wertvolle Nass in die Plantagengebiete befördert. Zudem ist Wasser und Arbeitskraft auf La Palma wesentlich teurer als in den mittelamerikanischen Konkurrenzländern. Die kanarischen Bananen müssen somit subventioniert werden. Dies ist in den sich öffnenden Märkten der EU ein immer schwierigerer Drahtseilakt für die spanische Regierung. Auch ökologisch ist der Bananenanbau eigentlich nicht zu vertreten. Die Monokultur laugt die Böden sehr stark aus. Tonnenweise müssen Nitratdünger dem Wasser zugegeben werden. Gegen die in den Plantagen vorkommenden Ratten muss zusätzlich Gift ausgesetzt werden.
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Es gibt einige Möglichkeiten, z.B. der Anbau von anderen exotischen Früchten wie Papayas oder Mangos, Mandeln oder Tabak. Jedoch bringt jede Alternative eigene Nachteile mit sich. Eine langfristige Lösung ist derzeit nicht in Sicht... Fährt man durch das langgezogene Los Llanos hindurch kommt man fast übergangslos nach El Paso, das zwischen der Cumbra Nueva und Los Llanos am Hang liegt. Die Gemeinde zählt immerhin ca. 7.000 Einwohner und ist ziemlich zerstreut. Hier gibt es auch einige Fincas, die als Touristendomizil dienen. |
Hier kann man auch Auskunft über einen möglichen Campingaufenthalt in der Caldera enthalten. Das Gebäude zählt nicht zu den schönsten seiner Art, doch bietet das Besucherzentrum allerhand nützliche Informationen, nicht zuletzt eine Reliefplastik der Insel sowie zahlreiche Wanderrouten.
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![]() Im Ort befinden sich auch zwei weitere Touristensehenswürdigkeiten. Der kleine und überteuerte Vogelpark am Ortsausgang zu Los Llanos bietet neben allerhand Vogelvieh auch einige sehenswerte Orchideen. Zum anderen gibt es noch den Kulturpark (Pueblo Parque La Palma). Hier soll auf ca. 11.000 m2 den Besuchern die Flora, Fauna und die historischen Zusammenhänge der Insel nähergebracht werden. Gleich nach dem Besucherzentrum geht die Strasse in die "Caldera de Taburiente" ab. Man erreicht hier allerdings "nur" La Cumbrecita und die sehr schön gelegene und bekannte Wallfahrtskapelle Ermita Virgen del Pino. Nach einer Legende soll hier einst in einer Kiefer die Jungfrau Maria erschienen sein. Alle drei Jahre findet ihr zu ehren eine grosse Prozession nach El Paso statt.
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Die größte Attraktion von Puerto Naos ist natürlich der ca. 600 m lange schwarze Sandstrand und die hohe Sonnenscheindauer hier im südlichen Westen der Insel. Seit der 70er Jahre sind in Puerto Naos immer mehr Touristen und genießen zumeist Pauschalurlaub mit evtl. kurzen Wanderpausen. Nur hier in Puerto Naos und in Los Cancajos an der Ostküste sind auch Pauschalurlaub und Last Minute angesagt. |
Natürlich ist das "Chaos" von Puerto Naos zum Glück noch lange nicht mit dem der bekannteren Nachbarinseln zu vergleichen. Aber (zusammen mit Cancajos) das "beste", was La Palma in dieser Hinsicht zu bieten hat. Mit der riesigen Hotelanlage Sol La Palma steht hier auch eine riesige und sehr komfortable Bettenburg, die den Luxushotels anderer Reiseziele in Vor- und Nachteilen kaum nachsteht.
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Entlang der Bananenplantagenstrasse weiter in Richtung Nord und
Süd finden sich mit dem Playa Bombilla, Die einzige Siedlung südlich von Puerto Naos, die über die Küstenstrasse zu erreichen ist das etwas seltsam anmutende El Remo. Chaotisch gebaut und unvollendet hat man improvisiert. Unter Wellblech und ähnlichen hausähnlichen Gebilden haben sich entlang der sehenswerten Felsküste einige restaurantähnliche Etablissements niedergelassen. Wer also in
Puerto Naos wohnt und es etwas preiswerter möchte oder sich auch sonst auf etwas
"anderes" einlassen möchte, dem sei El Remo ans Herz gelegt. Die
anderen verpassen wohl sonst nicht viel... |