Felsbilder in Libyen... 

Gastbericht © by Stefan und Heike

 

An diesem Tag zeigt uns Ali die Schätze, wegen derer das Akakusgebirge zum Nationalpark erklärt wurde: Uralte Felsbilder. Gravuren sind von Malereien zu  unterscheiden.

 

Je nach Malart und szenischer Beschreibung lassen sich die Felsbilder datieren. Die ältesten gehen zurück bis in das Jahr 7000 vor Christus. Auf verschiedenen Felsen sehen wir Rinder, Elefanten, Dromedare, Jagdszenen mit Jägern und Hunden, Giraffen sowie Fußabdrücke verschiedenen Jagdwilds. Wir diskutieren, ob es sich bei den Abbildungen um Kunst oder um strategische Aufzeichnungen handelt. Sind die Bilder religiös motiviert oder dienten sie vielleicht der Ausbildung "junger Jäger"? Die Bilder zeugen von einer Artenvielfalt vergangener Jahrtausende, als dieses Gebiet noch Steppe war und Europa  unter Eis lag.

Wir passieren ein ausgehöhltes versteinertes Stück Baumstamm, auf dem Weg zu einer Felsformation, die an eine Kathedrale erinnert. Einzelne Säulen aus Fels scheinen das "Dach" zu tragen. Ali springt immer wieder selbst begeistert aus seinem Wagen und macht uns auf ein besonders schönes Stück Land aufmerksam. Während meine deutschen Begleiter ihre Filme durchjagen, tanzen unsere beiden libyschen Freunde zur hundertsten Wiederholung von "Ténéré, Ténéré". Sie scheinen die Stille der Wüste nicht so zu genießen wie wir, können sie sie ja auch nach Belieben besuchen. Die zwei haben keine Vorstellung davon, dass wir diese Ruhe und Einsamkeit wie einen Schwamm in uns aufsaugen, weil wir wissen, dass eine derartige Stille zu Hause nirgendwo vorzufinden ist.

Der schwarze Felsen wird teilweise von roten Sanddünen überflutet.

Dort wo Erosion und Auswaschung bizarre Felsformationen erzeugen, wird die menschliche Phantasie angeregt. Manche Felsgruppen sehen aus wie eingefrorene Szenen aus dem Film "Jurassic Parc".

 

Wir begenen einer Truppe Touristen die zehn Tage lang auf Dromedaren durch das Akakus-Gebirge unterwegs sind. Die Tiere schwanken beträchtlich bei ihrer gemächlichen Wanderung durch den Sand. Die Aufsitzenden sehen wenig entspannt aus.

Es ist Zeit das Gewicht der Ersatzkanister auf dem Dach loszuwerden: Landy wird betankt. Ein kurzer Check des Ölstands sagt uns, dass dieses Auto sich ebenso wohl fühlt wie wir. Ali führt uns zu einem Canyon mit einem kleinen pastellgrünen Teich. Er liegt inmitten einer Schlucht. Es macht Spaß auf den Felsen umherzuklettern. Das Wasser hat die Steine an manchen Stellen spiegelblank poliert. Bei Regen will man hier bestimmt nicht sein.

Fotografien aus der libyschen Wüste

Fotografien aus der libyschen Wüste
Philipp Remelés 'Photographische Erlebnisse während der Rohlfs'schen Expedition 1874 in die libyschen Wüste

Die Anfahrt zur nächsten Felsbildergruppe führt uns durch ein Feld mit Buschwerk, das höher ist als der Landy. Stefan ist wegen der üppigen Vegetation völlig aus dem Häuschen. Die Felszeichnungen bilden diesmal Szenen aus dem Leben ab. Wir sehen einen Streitwagen mit Fahrer, zeremonielles Haare waschen vor der Hochzeit, sowie das Ankleiden der Braut. Eine Gruppe Krieger sitzt im Kreis um ein Feuer.

 

Es ist interessant den "Fortschritt" in der Technik des Malens zu beobachten. Auf frühen Darstellungen haben die Menschen entweder gar keinen Kopf oder tragen an dieser Stelle eine Kugel, auf späteren Abbildungen sind dann auch Augen und Bärte zu erkennen

 

 
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Libyen Reise mit dem 4x4...

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