Reisebericht Libyen
- Aller Anfang ist Müh´...

Gastbericht © by Stefan und Heike

 

Zunächst sah es gar nicht so aus, als würden wir  überhaupt fahren können. Der G erhielt aus der Werkstatt das vernichtende Urteil: "mit dem Motor ist Libyen nicht zu machen."

 

Nach Abwägung der Alternativen wurden Motor und Getriebe generalüberholt und das Fahrzeug in vierwöchiger Höchstleistung noch rechtzeitig fertiggestellt. Heike bestand derweil noch eine Prüfung und Stefan musste einige Geschäfte abwickeln, bevor er Anzug und Handy  gegen Treckinghose und GPS eintauschen konnte.

Am Vorabend zu Weihnachten ist die Heidelberger Bude zum Materiallager mutiert: Ersatzteile  im Wohnzimmer, Dosen über Dosen in der Küche und Kleidung und Medikamente im Schlafzimmer. Stefan steigt bei Eis und Schnee auf das Wagendach, um alles was nicht in den Landy hineinpasst, nach oben zu verladen. Hier finden sich beispielsweise Benzinkanister neben Campingstühlen und Ersatzrad, sowie Sandbleche neben Bongos wieder.

Die erste Etappe führt uns zum Bodensee. Hier sind Jay und Uschi damit beschäftigt ihr bockiges Dachzelt auf den "G" zu satteln. Am Heiligabend brechen wir gemeinsam in Richtung Genua auf. Wir sind quasi alleine auf der Straße. Selbst am Gotthard herrscht gespenstische Ruhe. Weihnachten verbringen die Menschen zu Hause.

In Genua treffen wir Freunde von Uschi und finden tatsächlich ein Restaurant das geöffnet ist. Wir erleben den Heiligabend im Kreise der Gastronomenfamilie. Wir werden freundlich aufgenommen und um 24 Uhr mit einem herzlichen  "Auguri" ("Viel Glück") und Sekt überrascht.

 Am ersten Feiertag bin ich um 6.30 Uhr der einzige Hotelgast beim Frühstück. Ohne Kaffee bin ich nur ein halber Mensch. Der spannende Teil des Morgens ist das Ausparken. Die Männer haben es am Vorabend bewerkstelligt, den 2.30 Meter hohen Landy in eine Tiefgarage mit 2.10 Meter Höhenmaß einzuparken. Jetzt erfolgt das ganze Spiel rückwärts und zwar buchstäblich, denn der Landy muss wieder zum Eingangstor hinaus. In Deutschland hätte dies eine logistische Katastrophe ausgelöst, hier wird die Sache jedoch entspannt gesehen.
 

 

 

Am Hafen ist so gut wie nichts los. In Libyen wäre jetzt eigentlich Hochsaison, aber seit dem 11. September 2001 sind die Menschen verunsichert. Im Zusammenhang mit terroristischen Muslimen ist der Name Ghaddafi schnell ausgesprochen. Was die wenigsten allerdings wissen: Man erzählt sich in Libyen, Ghaddafi hätte schon vor zwei Jahren den Kopf Osama Bin Ladens gefordert, da dieser in einen Putschversuch gegen ihn verwickelt gewesen sein soll.

Die wenigen Wüstenreisenden die wir an der Fähre treffen, sind entweder nach Tunesien oder nach Algerien unterwegs. Die Abfertigung geht dementsprechend schnell und wir können pünktlich auslaufen. Das Boot weiß wann es schwanken muss. Gerade als ich mich mit dem trockenen Huhn auseinander setzte fängt es an zu wippen.

 

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