Am nächsten Morgen ist es trocken, aber es hat
Nebel. Wir sind heute früh dran. 7.30 Uhr haben wir schon gefrühstückt
und fahren los. Wir geraten gleich in noch dichteren Nebel. Es sind
noch ca. 270 km bis Prince George. Der Nebel wird lichter und die Landschaft
zeigt sich wie zuvor. Wiesen, Laubwald und verstreut immer wieder kleine
Häuser oder ein Hof. Die Eisenbahn begleitet uns auch hier.
Lange Güterzüge gibt es immer wieder zu sehen. Vor
uns hält ein gelber Schulbus. Die Haltetafel ist außen. Während des
Ein- und Aussteigens muß der Verkehr anhalten, sonst kann es teuer werden!
Wir machen einen kleinen Stopp am Burns Lake und fahren
dann weiter Str. 16 zum Fraser Lake. Das Wetter ist inzwischen recht
gut geworden. Am schönen Park- und Sportgelände am See mit guter Aussicht
machen wir zuerst Kaffeepause und genießen dann den schönen Platz am
blauen See. Immer noch ca. 150 km bis Prince George.

Die Landschaft mit viel saftigem Grün, teilweise fast
Moorlandschaften, wechselt sich mit etwas Landwirtschaft mit Wiesen
und Kühen und lockerem Laubwald. Straße 16 ist in bestem Zustand. Rechts
eine große Wiese mit nichts als verblühten Löwenzahn. Das sieht eigenartig
aus. Links der Straße ein großes Holzverarbeitungswerk kurz vor dem
Ort Vanderhoof.
Im Industriestädtchen tanken wir. Die Behausungen
an der Straße werden wieder weniger. Wald, kleinere Seen, Holzlagerplätze
und eine kleine Farm mit Eseln zeigen sich. Wir befahren hier seit den
Coast Mountains bis in die Rockies eine Hochfläche zwischen 600 und
800 m. Kurz vor Prince George nehmen die Behausungen am Straßenrand
zu.
Wir kommen ca. 12 Uhr in Prince George an. Bei gutem Wetter
stoppen wir zuerst am Verkehrsamt, dann an einem Supermarkt. Vom Aussichtshügel
und Connaught-Hill überblicken wir die Stadt. Prince George hat 71.000
Einwohner und ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Es wurde ein sehenswertes
Eisenbahnmuseum aufgebaut.

Unsere Wohnmobil-Rundreise geht weiter auf Highway
16 in Richtung Jasper. Es sind noch 204 km bis Mc Bride, wo wir die
nächste Nacht bleiben wollen. Wir fahren wieder durch lockeren Laubwald
und es wird nun hügeliger. In der Ferne sieht man Berge mit Schnee.
Rockies – wir kommen!
Bei Sonne und kerzengerader Straße fahren wir durch Wald. Rechts müßte irgendwo der Purden
Lake liegen. Die hohen Bäume, ähnlich hoher Thujabäume, heißen Cedars.
Wir fahren schon eine ganze Weile ohne ein Haus zu
sehen. Zu unserer großen Freude sehen wir einen Bären an der Straße,
der dann wieder im Wald verschwindet. Ich konnte gerade noch ein Foto
machen. Danach machen wir an einem schönen Rastplatz an Bänken und Tischen
unsere Kaffeepause.
Hier hat es Schnaken! Die Rast fällt kürzer aus,
als sie geplant war. Wir fahren einsam durch Wald. Vor uns fällt der
Blick immer auf die schneebedeckten Gipfel der Rockies. Nur ganz selten
kommt ein Auto. Das kann man sich im engen Europa nicht vorstellen.
Klaus sieht links oben am Waldrand einen Bären. Schade,
den konnte ich vom Beifahrersitz aus nicht sehen! Toll, schon wieder
ein Bär, er steht links der Straße und reibt sich an einem Strommasten.
Hoffentlich ist mein Bild nicht verwackelt, denn die Straße ist hier
etwas holprig. Doch kaum, daß wir uns von dieser Freude erholt haben,
sichten wir rechts der Straße abermals einen Bären, der auf den nahen
Wald zutrottet. Links schaut uns eine Art größeres Reh an. Wir sind
ganz aufgeregt wegen der vielen wilden Tiere in ihrer natürlichen Umgebung.
Kurz vor Mc Bride zeigen sich ab und zu wieder Behausungen
links und rechts der Straße. Dann sind wir in Mc Bride und am Campingplatz
„Beaverview Campsite“. Am kleinen Platz ist nichts los. Die Aussicht
auf die Rockies ist super und die Sanistation gut. Wir bezahlen Can.
Dollar 19,25 für die Übernachtung. Unser heute im Supermarkt gekauftes
fertiges Hähnchen schmeckt mit Salat gut als Abendessen. Wir sind sehr
zufrieden heute mit den schönen Blicken in die Landschaft und vor allem
zu den Rockies. Zudem können wir es kaum fassen, daß wir heute vier
Bären gesehen haben.
Nach Essen und Duschen machen wirs uns außen wieder
bequem an unseren Tischen und Bänken. Doch leider verjagen uns bald
die Schnaken in unsere fahrbaren Wohnungen. Heute legen wir uns schon
um 22 Uhr schlafen.
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